Austro-Fonds beteiligen sich an Madoff-Masse

Nahaufnahme von Bernard Madoff mit Brille.
Die von Österreich aus gesteuerten Fonds Herald und Primeo schlossen einen Vergleich.

Herald und Prime, die von Bank Austria und Bank Medici in der Karibik aufgelegten Fonds zählten zu den großen Geldschleusen, über die riesige Vermögen (rund 3,2 Mrd. Euro) einer betuchten Klientel in das Imperium von Bernard Madoff flossen. Die Investoren freilich schauten durch die Finger: Die einstige Börsenlegende Madoff gilt als größter Finanzbetrüger der Geschichte, er fasste 150 Jahre Gefängnis aus.

Nun haben sich Herald und Primeo mit dem Madoff-Masseverwalter Irving Picard auf eine Beteiligung an der Masse geeinigt: Sie zahlen vorerst knapp 500 Mio. Dollar (400 Mio. Euro) in den Topf ein, berichtet der "Standard". Der Topf von Picard ist damit auf 10 Milliarden Dollar angewachsen, womit die Quote der geprellten Investoren auf rund 60 Prozent steigt. Davon kamen 2,6 Mrd. Dollar von der Madoff-Hausbank JPMorgan, die es als Hausbank versäumt hatte, Auffälligkeiten zu melden.

In der Causa ermittelt nach wie vor die Staatsanwaltschaft wegen Untreue und Betrugs. Ebenfalls im Visier der Justiz stehen ehemalige Manager der Bank Austria und andere Personen. Alle Genannten bestreiten die Vorwürfe - es gilt die Unschuldsvermutung. Gegen Medici und Bank Austria ist Picard bereits mit eine Klage über 19 Mrd. Dollar höchstgerichtlich abgeblitzt, weitere Verfahren laufen noch.

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