Ausländer bleiben Banken treu

Die Sorge vieler Schweizer, dass die Steuerabkommen mit Deutschland und Österreich einen massiven Kapitalabfluss aus den Schweizer Banken nach sich zieht, hat sich nicht bestätigt.
Die Schweizerische Bankiervereinigung gab am Dienstag bekannt, dass das verwaltete Vermögen der 312 Schweizer Banken in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt zwar leicht von 5473 Milliarden Franken (4556 Mrd. Euro) auf 5269 Milliarden Franken gesunken ist. Der Grund dafür liege aber vor allem in tieferen Bewertungen der Wertpapiere. Der Anteil ausländischer Vermögen liege unverändert bei 50 Prozent. Die Erwartung, ausländische Kunden würden massiv Gelder abziehen, wenn sich Schweizer Banken zur Weißgeldstrategie bekennen und entsprechende Abkommen abschließen, scheine sich nicht zu erfüllen, sagte der Chef der Bankiervereinigung Claude-Alain Margelisch.
Steuereinnahmen
Österreich erhofft sich von dem Ende Juli beschlossenen Steuerabkommen mit der Schweiz schon im kommenden Jahr eine Milliarde Euro an Steuereinnahmen. Österreicher, die unversteuerte Gelder auf Schweizer Bankkonten haben, müssen auf Basis dieser Vereinbarung pauschal und einmalig 15 bis 38 Prozent Steuern draufzahlen. In der Folge werden Zinserträge laufend mit 25 Prozent besteuert. Steuerflüchtlinge haben fünf Monate (bis Ende Mai 2013) Zeit, sich zu melden.
Ob das Steuerabkommen tatsächlich mit 1. Jänner in Kraft tritt, wird sich demnächst entscheiden. Bis 27. September noch haben die Schweizer Gegner der Steuerabkommen Zeit, 50.000 Unterschriften für eine Volksbefragung zusammenzubringen. Die Befragung soll am 25. November stattfinden.
Umfragen zufolge ist die Mehrheit aber nicht gegen das Steuerabkommen mit Österreich, wohl aber gegen jenes mit Deutschland.
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