Aus für 500-Euro-Schein bringt wenig gegen Schwarzgeld

Aus für 500-Euro-Schein bringt wenig gegen Schwarzgeld
Bundesbank-Studie vermisst stichhaltige Beweise, dass Bargeld-Beschränkung illegale Geldströme verhindert.

Wer mit Bargeld bezahlt, bleibt anonym. Deshalb spielt Bares eine Rolle bei illegalen Geldströmen, vom Handwerker-Job ohne Rechnung bis hin zum Drogenhandel.

Um die kriminelle Verwendung in der Schattenwirtschaft und Verbrechensfinanzierung zu erschweren, hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im Mai 2016 beschlossen, die Produktion der 500-Euro-Banknote mit Ende 2018 auslaufen zu lassen. Der Schein wird somit am 26. April letztmals ausgegeben, behält aber auf Dauer seine Gültigkeit.

Die deutsche Bundesbank zweifelt an der Wirksamkeit des Schrittes. Es fehle der empirische „Nachweis, dass durch die Abschaffung von Banknoten mit hohem Nennwert oder die Einführung von Barzahlungsobergrenzen tatsächlich Steuerhinterziehung und andere kriminelle Aktivitäten effektiv bekämpft werden können“, heißt es in einer aktuellen Studie (PDF-Download hier).

Dabei ist das Ausmaß durchaus beträchtlich: Laut Studie sind 14 Prozent der Bareinzahlungen bei Banken „indirekt auf die Schattenwirtschaft zurückzuführen“. Für 2015 ergebe sich ein Umfang von 60 Milliarden Euro. Immer wichtiger würden alternative Zahlungsmittel über das Internet bzw. kriminelle „Darknet“.

Obergrenzen für Barzahlungen gibt es derzeit in zwölf EU-Staaten, von 500 Euro in Griechenland bis zu 15.000 Euro in Polen oder Kroatien.

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