Aus Angst vor Insolvenz: Kunden "retteten" Erspartes
Infolge der Insolvenz-Diskussionen rund um die Hypo Alpe Adria haben einige verunsicherte Kunden der Landes- und Hypothekenbank Vorarlberg ( Hypo Vorarlberg) ihr Geld abgezogen. Hypo Vorarlberg-Vorstandsvorsitzender Michael Grahammer sprach am Dienstag vor Journalisten von "einigen 100.000 Euro". Diese Geldabflüsse seien "nicht dramatisch, aber sehr ärgerlich".
"Verständnis" für Privatkunden
Es gehe dabei vor allem um Privatkunden, die sich im Gegensatz zu Firmenkunden schwerer tun würden, "die Dimension des Problems zu erfassen", so Grahammer. Deren Verhalten sei "schon ein wenig verständlich", sagte der Vorstandsvorsitzende. Grahammer hatte vor rund zehn Tagen die aufgeflammte Insolvenzdiskussion scharf kritisiert, für den Banken- und Finanzplatz Österreich sei sie "eine Katastrophe".
"Kerngesund"
Sowohl Grahammer als auch Landeshauptmann Wallner wiesen darauf hin, dass die Hypo Vorarlberg kerngesund sei. Das Geldinstitut verfüge über 1,2 Milliarden Euro Eigenmittel - 577 Millionen Euro über den gesetzlichen Anforderungen. Nur 1,6 Prozent aller Ausleihungen entfielen auf notleidende Kredite. "Wir sind die bestgeratete Bank in Österreich", stellte Grahammer fest.
Kein Haftungsverbund
Zwischen den Hypobanken bestehe kein Haftungsverbund, es gebe lediglich für die Pfandbriefstelle eine solidarische Haftung. Nur bei einer Pleite des Landes Kärnten müsste die Vorarlberger Hypo mit Verlusten rechnen, "und auch dann könnten wir den Verlust aus eigener Kraft schultern", sagte Grahammer. Mit einem Jahresergebnis der Hypo Vorarlberg wäre der zu bezahlende Beitrag gedeckt.
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