Auf Pleiten spezialisierte Firma ist selber pleite

Auf Pleiten spezialisierte Firma ist selber pleite
Niederösterreichische RS-Auktionen GmbH soll aber fortgeführt werden - An die 500 Gläubiger betroffen

Eine Firma die pleitegeht, weil es so wenige Pleiten gibt: Auch dieses Kuriosum gibt es. Dafür gesorgt haben die Nachwirkungen der Coronakrise bzw. -hilfen und -regeln. Denn diese verursachten einen Einbruch der Zahl an Insolvenzen. Die Firma RS-Auktionen mit Sitz in Niederösterreich - sie soll im Rahmen eines Sanierungsverfahrens fortgeführt werden - befasst sich mit Betriebsverwertungen bei Pleiten und Firmenauflösungen vor allem über Online-Auktionen.

Die Insolvenz wird vom Unternehmen damit begründet, dass die Insolvenzeröffnungen im vorigen und heurigen Jahr zurückgegangen sind, berichteten die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 am Donnerstag. Daher habe man selbst nicht mehr positiv wirtschaften können. Da auch ein starker Rückgang bei der Nachfrage nach der lagernden Ware zu verzeichnen war, sei die Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung nicht mehr zu vermeiden gewesen.

Betroffen sind an die 500 Gläubiger. Die Passiva belaufen sich auf rund 2,3 Mio. Euro, wovon rund 350.000 Euro besichert sind. Die Aktiva betragen rund 880.000 Euro (Zerschlagungswert). Die 2006 gegründete Firma mit Sitz in St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) bietet allen unbesicherten Gläubigern eine Quote von 27 Prozent, zahlbar binnen drei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes an.

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