Audi mit schrumpfenden Absatzzahlen

Ein Audi A4L in Audis Getriebewerk in Tianjin, China
Vor allem der wichtige Markt China macht den Bayern Schwierigkeiten.

Modellwechsel und die Verunsicherung der chinesischen Autohändler machen Audi weiterhin zu schaffen. Die Ingolstädter VW-Tochter verkaufte im April nur noch 156.000 Autos oder fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Im wichtigsten Einzelmarkt China schrumpfte der Absatz um sieben, in Europa um drei Prozent - in den USA dagegen legte Audi gegen den Markttrend fünf Prozent zu.

Seit Jänner verkaufte der rekordverwöhnte BMW- und Daimler-Rivale damit 578.750 Autos und damit 6,7 Prozent weniger als zwischen Jänner und April 2016.

Audi will in China künftig nicht nur mit dem FAW-Konzern, sondern auch mit dem SAIC-Konzern als zweitem Partner Autos bauen und verkaufen. Das hat die bisherigen Vertragshändler stark verunsichert. Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter sprach am Donnerstag von einer "anspruchsvollen Phase der Transformation, die unser operatives Geschäft temporär belastet". Wichtig sei aber, sich für die kommenden Jahre richtig aufzustellen.

Automarkt in China

Der Autoabsatz in China ist im April so stark zurückgegangen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Grund dafür sei eine Steuererhöhung auf Fahrzeuge mit kleinen Motoren, teilte der Branchenverband CAAM am Donnerstag mit. Die Verkäufe auf dem weltgrößten Automarkt sanken um 2,2 Prozent auf 2,1 Millionen, nach einem Plus von vier Prozent im März. "Der Absatz war schwach", sagte ein CAAM-Sprecher.

Die Unternehmen hätten ihre Lager aufgestockt. In den ersten vier Monaten lagen die Verkäufe vier Prozent über dem Vorjahresniveau und damit unter der für das Gesamtjahr 2017 angepeilten Marke von fünf Prozent. Vertreter der Branche und Analysten hatten bereits gewarnt, dass die Steuererhöhung beim Kauf von Autos mit 1,6-Liter-Motoren die Konsumenten Anfang des Jahres abschrecken könnte.

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