Auch Iren verrechnen sich um Milliarden
Wieder eine peinliche Panne am Abakus: Nachdem Deutschland sich bereits um mehr als 55 Milliarden Euro verrechnet hatte, kommen nun auch die Iren mit einer solchen Beichte. Wie das Finanzministerium in Dublin am Dienstag mitteilte, hatte das Land Ende vergangenen Jahres wegen einer Doppelzählung 3,6 Milliarden Euro weniger Schulden als bisher angenommen. Diese Summe entspreche 2,3 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.
Schäuble unter Druck
Die dem deutschen Staat gehörende Hypo Real Estate (HRE)-Bad-Bank hatte sich um insgesamt 55,5 Milliarden Euro verrechnet. Vereinfacht gesagt hat das Computersystem Plus mit Minus verwechselt. So wurden etwa Kursgewinne als Verlust verbucht und erhaltene Sicherheiten nicht von den Verbindlichkeiten abgezogen.
Finanzminister
Wolfgang Schäuble - quasi oberster Dienstherr der Staatsbank HRE - wird von der Opposition wegen des Milliarden schweren Fehlers scharf angegriffen. Für Schäuble hat die Buchungspanne aber auch einen angenehmen Nebeneffekt: Der Rechenfehler bedeutet, dass Deutschland weniger Schulden hat. Der gesamtstaatliche Schuldenstand sinkt um 2,6 Prozentpunkt auf 81,1 Prozent. Zur Orientierung: Die zu viel verbuchten 55,5 Milliarden Euro entsprechen etwas mehr als einem Viertel der 211 Milliarden Euro, die Deutschland zum Euro-Rettungsfonds EFSF beisteuert und ist etwa das Doppelte der Neuverschuldung 2011.
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