Atomenergie: Russland und Indien weiten Zusammenarbeit aus
Russland und Indien vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich der Atomenergie. Die beiden Staaten unterzeichneten am Donnerstag bei einem Gipfeltreffen in Neu-Delhi ein Abkommen, das die Lieferung von zwölf russischen Kernreaktoren nach Indien binnen 20 Jahren vorsieht. Damit nimmt ein größerer Energiepakt, den die beiden Staaten anstreben, erste konkrete Formen an.
Wie vor dem Gipfel bekanntwurde, wird Regierungsvertretern zufolge auch ein strategisches Partnerschaftsabkommen beabsichtigt. Darin soll die Idee auftauchen, eine Pipeline nach Indien zu bauen. Details dazu waren allerdings noch sehr vage.
Neue Einnahmequellen
Russland leidet unter den Wirtschaftssanktionen des Westens, die im Zuge der Ukraine-Krise verhängt wurden. Das Land hält deshalb verstärkt nach neuen Einnahmequellen Ausschau, vor allem auf den Wachstumsmärkten in Asien. So versucht der Monopolist Gazprom derzeit, ein 400 Milliarden Dollar schweres Geschäft über die Lieferung von Gas nach China abzuschließen.
Indien: Neue Gas-Pipeline
Indien dringt auf eine 40 Milliarden Dollar teure Pipeline, durch die Erdgas aus Sibirien in den Subkontinent gepumpt werden könnte. Das Projekt ist jedoch umstritten: Selbst wenn es sich umsetzen lässt, würde es immer noch mit der Lieferung per Tanker konkurrieren. Vielversprechender wäre womöglich eine Öl-Pipeline, zumal Indien 80 Prozent seines Erdöl-Bedarfs importiert. Doch auch hier bewegt sich bisher kaum etwas.
Krim-Regierungschef in Neu-Delhi
Während Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstagvormittag den indischen Premier Narendra Modi zu Gesprächen traf, kam auch der Regierungschef der von Russland annektierten Krim in Neu-Delhi an. Er wollte mit einem potenziellen Geschäftspartner aus Mumbai Möglichkeiten besprechen, um den Handel mit der Schwarzmeerregion anzukurbeln.
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