Zwischenzukunft Hybrid-Zeitung

Ein Papierboot mit dem Aufdruck „The Guardian“ inmitten von Bildschirmen mit einer Wellenabbildung.
de, at, chIm Jahr 2017 werden die Umsätze, die mit Zeitungen gemacht werden, trotz wachsender digitaler Geschäftsfelder und steigender Zeitungspreise, unter dem Umsatz-Niveau von 2012 liegen. Davon geht Mediareports Prognos derzeit aus. Außerdem geht das Unternehmen davon aus, dass die strukturellen Schwächen der gedruckten Zeitung in Leser- und Werbemärkten zunehmends die Oberhand gewinnen.

Daraus folgert unweigerlich, dass sich Zeitungsverlage einer existenzielle Frage zu stellen haben. Und zwar jener, wie lange der tägliche Druck einer Print-Ausgabe profitabel sein. Und wo die Schmerzgrenze zu liegen habe, um letztendlich ein neues Modell für das tägliche Nachrichten-Mediengeschäft auf die Beine zu stellen.

Einstweilen, weist Mediareports Prognos in der Studie Zeitungen 2017 aus, ist die Zahl der Print-Abonnenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch"sehr groß" und die Menge der zahlenden Digitalkunden noch klein. Angesichts dieser Situation sei ein schneller Anstieg auf rein digitale Angebote daher nicht sinnvoll.

Allerdings zeigt die Entwicklung der Mediennutzung, dass Konsumentengruppen berufsbedingt und wochentags immer weniger Zeit aufwenden, um sich umfassender Zeitungslektüre zu widmen. Diese wird stattdessen durch die Nutzung zeitsparender, flexibler und zweckorientierter Informationsquellen ersetzt. Dafür werden am Wochenende ausführliche und an Hintergründen orientierte Informationsbedürfnisse gestillt. Die Vorverlegung des Erscheinungstermins des Nachrichten-Magazins Der Spiegel von Montag auf Samstag im Jahr 2015 ist ein Indiz für dieses Informationsverhalten.

Mediarepoorts Prognos erachtet die Hybrid-Zeitung als Antwort auf diese Medien-Nutzung. Dieser Medien-Typ ist als Kombination aus einem "fakten- und aktualitätsorientierten Digital-Angebot und einer wöchentlich erscheinenden Print-Ausgabe mit Analysen, Reportagen, etc." definiert.

Damit würden Druck- und Vertriebskosten von nicht-profitablen Erscheinungstagen eingespart. Und an auflagenstarken Tagen blieben der Hybrid-Zeitung die Erlöse aus dem Anzeigen-Verkauf und der Beilagen-Vermarktung erhalten.

Mediareports Prognos beziffert in dieser Studie auch, dass die Zeitungsgesamt-Auflage in Österreich bis 2017 von derzeit 1,9 auf 1,7 Millionen Stück zurück gehen könnte. Das ist wiederum nicht annähernd so viel wie die Rückgänge in den Nachbarmärkten Deutschland und der Schweiz, die bei 4,5 Millionen und 500.000 Stück liegen könnten.

Mediareports Prognos - Zeitungen 2017. Zwischenschritt Hybridzeitung.

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