Zeitungsverleger fordern Medienpaket

Ein Werbeplakat für Qualitätsjournalismus mit dem Slogan „Echter Journalismus lässt Gerüchte in der Küche.“
atNach der geschlagenen Nationalratswahl geht der Verleger-Verband VÖZ sofort in die Offensive. Dessen Präsident, Thomas Kralinger, appelliert: "Die neue Regierung muss rasch ein Medienpaket auf Schiene bringen, das vorrangig aus einer reformierten Presseförderung und einem Leistungsschutzrecht für Presseverlage besteht." Er pocht auf einen verbindlichen Zeitplan. "Innerhalb von sechs Monaten nach der Regierungsbildung sollte eine Beschlussfassung im Parlament jedenfalls möglich sein", drängt der VÖZ-Präsident, die erst zu bildende Regierung in einen Zeitrahmen.

Kralinger möchte auch die künftige Dotierung der Presseförderung im Ausmaß von 50 Millionen Euro - ein Betrag, der im Rahmen einer Evaluierungsstudie des Bundeskanzleramtes aufs Tapet kam - "außer Streit gestellt" haben. Er insistiert: "Wir brauchen eine rasche Anhebung der Presseförderung!"

Die VÖZ-Anliegen werden mittlerweile in einer neuen Gattungsmarketing-Kommunikationskampagne beworben. In den vier zum Einsatz kommenden Sujets wird argumentiert weshalb die Mitgliedsmedien des Verbandes Bedeutung für die Demokratie und die regionale Vielfalt Österreichs sind, dass sie journalistischen Qualität in allen Medienkanälen liefern und dass "echter Journalismus Profession" ist, der individuelle Informationsbedürfnisse mit Mehrwerten zu decken in der Lage ist.

Ein Werbeplakat mit dem Slogan: Hier steht der Hintergrund im Vordergrund.
Eine Anzeige für Zeitungen und Magazine mit dem Slogan „Immer das letzte Wort haben. Als Erster.“.

Weshalb das Medienpaket aus Sicht des VÖZ notwendig sei, erklärt Kralinger mit der "Größe der Mitgliedermedien als Arbeitgeber in der Medienbranche". Alleine aus Umsatzsteuern und Werbeabgaben, so Kralinger weiter, fließen rnd 200 Millionen Euro jährlich an den Fiskus. "Österreichs Kauftageszeitungen und -magazine schultern im Europa-Vergleich eine erdrückend hohe Steuer- und Abgabenlast, kämpfen mit Umwälzungen am Werbemarkt und sind mit einem öffentlich-rechtlichen Konkurrenten konfrontiert, der seine Finanzkraft von knapp 600 Gebühren-Millionen auch im Online-Markt in wettbewerbsverzerrender Weise einsetzt, um zusätzliche Werbegelder abseits des öffentlich-rechtlichen Auftrags zu lukrieren", argumentiert der VÖZ-Präsident um die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Medienpaketes.

Eine Werbeanzeige mit dem Slogan „Jede Region hat ihre eigenen Seiten“ vor stilisierten Bergen.
(alle vier sujets c: vöz)

Die Kreativleistung des neuen VÖZ-Gattungsmarketing-Flights kommt, wie gewohnt, von Demner, Merlicek & Bergmann.

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