Zeitungen müssen an erster Stelle stehen

VÖZ-Präsident und KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger fordert einmal mehr eine reformierte Presseförderung. Aktueller Anlass: Eine aktuelle Umsatzerhebung unter den Mitgliedsmedien des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat ergeben, dass die Werbeerlöse der heimischen Tageszeitungen 2012 gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent eingebrochen sind.
Ohne reformierte Presseförderung könne „Qualitätsjournalismus in der jetzigen Form“ nicht aufrechterhalten werden, sagte Kralinger im APA-Interview. Die Zeitungsverleger plädieren für eine Umstellung des derzeitigen Fördersystems auf eine Journalismusförderung mit qualitativen Kriterien.
Von der Medienpolitik hätten sich die Verleger bei Presseförderung und Leistungsschutzrecht zwar ein „höheres Tempo“ gewünscht, „wichtig ist aber nicht das Tempo, sondern das Ergebnis.“ Nach der Wahl müsse die neue Regierung „dann jedenfalls beweisen, dass sie ein Interesse an einem fairen dualen Medienmarkt hat“, so Kralinger. „So sehr ich das Anliegen des ORF nach einer Gebührenrefundierung prinzipiell verstehe, muss nun klar sein, dass die Zeitungen und Magazine medienpolitisch an erster Stelle stehen müssen. Seit mehr als einem Jahrzehnt wird die Presseförderung gekürzt, während die ORF-Gebühren zuletzt 2012 angehoben wurden.“
Pay Wall
Zurückhaltend ist Thomas Kralinger bei der „Pay Wall“-Diskussion für Medien-Inhalte im Internet. Zwei Voraussetzungen müssten erfüllt sein: „Erstens müssen unsere Online-Plattformen unverwechselbaren Content liefern. Zweitens müssen wir uns mit der Frage beschäftigen, was geschieht mit ORF.at.“
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