ZDF gibt massive Manipulationen bei Promi-Show zu

Gäste sitzen auf einer Couch vor dem Bildschirm der Show „Deutschlands Beste! Männer“.
Die Rangliste von "Deutschlands Beste!" wurde gezielt verändert, um bestimmte Prominente ins Studio einzuladen.

In der ZDF-Show "Deutschlands Beste!" ist gezielt manipuliert worden. Die Redaktion hat laut Sender Veränderungen an der Rangliste der beliebtesten Deutschen vorgenommen, die aus einer Forsa-Befragung hervorgegangen war. Die Redaktion habe bestimmte Prominente aufgewertet, um sie zu der Anfang Juli ausgestrahlten Sendung ins Studio einzuladen. Das teilte das ZDF am Freitag in Mainz mit.

Der Sender hatte bereits am Dienstag eingeräumt, die Redaktion habe "methodisch unsauber" gearbeitet, dies jedoch auf eine Vermischung eines Online-Votings und der Forsa-Studie bezogen. Programmdirektor Norbert Himmler sagte dazu am Freitag: "Die Veränderungen am Ergebnis der Forsa-Umfragen sind ein grober Verstoß gegen die Programmrichtlinien des ZDF." Die Änderungen seien außerdem ohne Wissen der eingeladenen Gäste passiert. Nun würden "arbeitsrechtliche Konsequenzen" geprüft, kündigte Himmler an.

Wer vorgereiht wurde

Drei Männer sitzen auf einer Couch und klatschen in die Hände.
epa04296397 Former German national soccer player Franz Beckenbauer (C) gestures as he participates in the ZDF TV show 'Deutschlands Beste ! Maenner' with journalist Claus Kleber (L) and moderator Guenther Jauch (R) in Cologne, Germany, 02 July 2014. EPA/CAROLINE SEIDEL
In der Liste " Deutschlands beste Männer" stieg etwa Außenminister Frank-Walter Steinmeier ( SPD) von Platz zehn auf sechs und lag damit sogar vor Wende-Kanzler Helmut Kohl (Platz 7). Fußballlegende Franz Beckenbauer stieg von Rang 31 auf neun, Entertainer Michael "Bully" Herbig von Platz 42 auf 36.

Gleichzeitig wurde Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) von Rang sechs auf elf herabgestuft, RTL-Anchorman Peter Kloeppel von Platz 27 auf 39 ab. Bei der Rangliste "Deutschlands beste Frauen" verbesserte sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ( SPD) nachträglich von Platz fünf auf Platz vier und Schlagerstar Helene Fischer von Rang zehn auf fünf, während Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) von Platz vier auf sechs fiel.

"Heute-Journal"-Moderator Claus Kleber vom ZDF reagierte auf Twitter äußerst gereizt auf die Stimmenschummelei:

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