Wrabetz-Strategien für den ORF nur halb abgesegnet

Stiftungsrat. Das oberste ORF-Gremium hat am Donnerstag die schon bisher verschobene Strategie für 2020, die Generaldirektor Alexander Wrabetz vorlegte, nur auf Raten beschlossen. Den Stiftungsräten fehlte dem Vernehmen nach das Wesentliche, nämlich die Strategien für das Haus. So wurde lediglich eine „Analyse“ beschlossen. Den Rest muss Wrabetz bis Jahresende nachliefern, wie zu hören war. Sieben von fünf Stiftungsräten enthielten sich, sonst stimmten alle dem halben Beschluss zu.
Auch Radiodirektor Karl Amons Sparvorhaben waren Thema. Dass dieser bisher nur 51 Prozent seiner Auflagen erledigt hat (der KURIER berichtete), sorgte weiter für Unmut. Amon wurde an seine Vorgaben erinnert, war zu erfahren. Wenn er nicht wie angekündigt Sponsoren findet, drohen unter anderem Kürzungen beim Radio Symphonie Orchester.
ORF prüft Unregelmäßigkeiten
Laut APA prüft der ORF mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Vermarktung von Werbespots. Demnach sollen Einschaltungen akquiriert und an Werbekunden verkauft worden sein, ohne dass dafür Geld an den ORF überwiesen wurde. Die Zahlungen der Werbekunden könnten stattdessen an eine externe Agentur geflossen sein.
Aus der ORF-Enterprise hieß es dazu: „Eine externe Agentur hat offenbar Werbeleistung im ORF verkauft, bei der jedoch keine Gegenleistung an den ORF gegangen ist. Intern wurden eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung der Internen Revision zur restlosen Aufklärung des Vorfalles eingesetzt und entsprechende Konsequenzen gezogen.“
Dem Vernehmen nach werden Geschäftsfälle aus den Jahren 2012 und 2013 neu aufgerollt, um Beweise sicherzustellen.
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