Wrabetz bestellt Radio-Wirtschaftschef

Rupert Kluger wird neuer Leiter des Wirtschaftsressort im ORF-Radio. Generaldirektor Alexander Wrabetz habe den bisherigen "Wecker"-CvD auf Basis des internen Auswahlverfahrens bestellt, so die APA. Als neue "Weltjournal"-Leiterin wurde überdies Christa Hofmann bestellt.

Streit
Interne Kritiker stellten daraufhin parteipolitischen Einfluss mit schwarzer Schlagseite in den Raum, nicht zuletzt, da einige Juroren in quasi letzter Minute gewechselt worden sind. Die ORF-Führung hatte dies zurückgewiesen und jegliche Personalwünsche aus der Politik dementiert. Der Zentralbetriebsrat stößt sich denn auch daran, dass durch die "Intransparenz" solche Bestellungen "mit Beschädigungen und parteipolitischen Punzierungen von Kollegen und Kolleginnen enden", wie Vorsitzender Gerhard Moser erst unlängst wieder kritisiert hatte.
Amon enthält sich
Besonders pikant: Radiodirektor Karl Amon, der üblicherweise die Kandidaten dem Generaldirektor vorschlägt, enthielt sich bei der Kür Klugers seines Vorschlagsrechts. Amon erklärte dazu am Montag gegenüber dem KURIER knapp: "Ich war selbst überrascht, dass das heute bekannt gegeben wurde." Warum er nicht, wie üblich, einen Vorschlag gemacht habe? "Ich habe versucht, bei meinem Generaldirektor Überzeugungsarbeit für eine weibliche Kandidatin zu leisten."
Rupert Kluger (Jahrgang 1963) studierte Psychologie und Betriebswirtschaft an der Universität Wien und begann seine ORF-Karriere 1992 im Landesstudio Oberösterreich. Zehn Jahre lang war er dort Redakteur, Moderator und schließlich Chef vom Dienst. 2002 wechselte er nach Wien, als der oberösterreichische Landesdirektor Kurt Rammerstorfer Radiodirektor wurde. Seitdem ist er Chef vom Dienst beim Ö3-"Wecker". In seiner Vita vermerkt sind überdies Reportertätigkeiten im In- und Ausland sowie die Mitarbeit bei oe3.orf.at.
Weltjournal-Führung
Auch nach dem Hearing für den " Weltjournal"-Posten hatte es wieder Ärger gegeben, denn der Zentralbetriebsrat hatte der Jury nicht zugestimmt und vertrat somit die Ansicht, dass das Hearing gar nicht hätte stattfinden können. Wrabetz hatte in der Folge Gespräche über eine Neugestaltung in Aussicht gestellt. Der Zentralbetriebsrat hat in der Zwischenzeit die betreffende Betriebsvereinbarung gekündigt.

Kommentare