Wofür die Österreicher Geld ausgeben

Collage mit dem Slogan „Erfolg kann man kaufen“ und Illustrationen zu Marktforschungsthemen.
Die Ausgaben der Österreicher hat das "Branchenradar" von Kreutzer Fischer & Partner unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind zum Teil überraschend.

Insgesamt fast 190 Milliarden Euro bewegten Österreichs Haushalte im Vorjahr, davon wurden 12,3 Milliarden gespart.

Den größten Bocken machten laut "Branchenradar" des Beratungsunternehmens Kreutzer Fischer & Partner Aufwendungen für den Bereich Wohnen aus. Das reicht von Wohnraufbeschaffung (€ 13,3 Mrd.) und Wohnungsrenovierung (€ 7,5 Mrd.)über Wohnungseinrichtung (€ 4,0 Mrd.), Elektrogeräte (€ 4,4 Mrd.) und Hausrat (€ 1,4 Mrd.) bis hin zu Mieten, Enerige und Betriebskosten.

Mit 18,3 Milliarden Euro sind die Finanzausgaben ebenfalls eine große Ausgabengruppe, wobei der Großteil für Versicherungen (€ 7 Mrd.) und für Kredit- und Darlehensrückzahlung (€ 9,6 Mrd.) aufgewendet wurde.

Mobilität

Auch die Mobilität ist den Österreicher eine Menge Geld wert. Der Verkehrsaufwand – ohne KFZ-Versicherungen/Steuer und Transportkosten für Urlaubsreisen – belief sich auf 11,4 Milliarden Euro, die Anschaffung von Kraftfahrzeugen auf 6,2 Milliarden Euro. Berücksichtigt man auch Versicherung/Steuer sowie Urlaubsreisen, betrugen die Mobilitätsausgaben insgesamt 23,3 Milliarden Euro. Und mehr als achtzig Prozent davon flossen in den Individualverkehr. Für den Öffentlichen Alltagsverkehr wurden 1,6 Milliarden Euro, für Urlaubsreisen 2,3 Milliarden Euro ausgegeben.

Eine Grafik zeigt die Ausgaben privater Haushalte in Deutschland im Jahr 2014, aufgeteilt nach Sektoren.
Bedeutende Ausgabengruppen sind zudem der Urlaubsaufwand mit 8,6 Milliarden Euro sowie Bekleidung & Schuhe mit 8,3 Milliarden Euro.

Gastronomie

Vergleichsweise gering war indessen der finanzielle Aufwand für Lebensmittel bzw. Getränke: Mit insgesamt 18,7 Milliarden Euro entfallen nur noch elf Prozent der Gesamtausgaben auf häusliche Ernährung. Hingegen gewinnt die Gastronomie kontinuierlich an Bedeutung. Im Jahr 2014 wurde um 10,9 Milliarden Euro außer Haus konsumiert (ohne einschlägige Urlaubsausgaben). Immer wichtiger werden Lieferservices. Mit knapp 580 Millionen Euro ist der Markt bereits größer als der österreichische Büchermarkt (€ 505 Mio.).

Überraschend

Die Ausgaben für Tabakwaren entsprachen mit knapp drei Milliarden Euro dem Gegenwert aller eingekauften Fleisch- und Wurstprodukte.

Die Ausgaben für Damenbekleidung und -schuhe waren rund doppelt so hoch wie jene für Männer. Beim Friseur war das Verhältnis 1:4.

Für die berufliche Weiterbildung wurden 135 Millionen Euro aufgewendet - weniger, als für Erotikartikel (€ 166 Mio.).

Bemerkenswert: Damit die Alten- und Behindertenpflege halbwegs funktioniert, wird der Gesamtaufwand zu mehr als einem Drittel von den Haushalten selbst finanziert, um darüber hinaus eine adäquate medizinische Versorgung zu erhalten, schossen die Privaten Haushalte zusätzlich zu den Sozialausgaben weitere 6,6 Milliarden Euro ins Gesundheitssystem.

Info

Das "Branchenradar" des Berater-Netzwerks Kreutzer Fischer & Partner Consulting ist Österreichs umfangreichstes Marktstudien-Programm. Aktuell werden jährlich mehr als 200 Warengruppen in einzelnen Studien analysiert. Erstmals wurden nun die auf die privaten Haushalte bezogenen Daten in einem Bericht zusammengefasst.

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