Westliche Analog-Mentalität bremst Smart TV-Verbreitung

Ein Fernseher zeigt eine Umfrage zu „Hawaii Five-O“ und ein Bild von Kono Kalakaua am Strand.
intTV-Programme parallel zu ihrer Ausstrahlung zu betwittern, in Foren zu kommentieren oder in Social Networks zu teilen, dazu mangelt es den Zuschauern in westlichen TV-Märkten noch eindeutig an Affinität und Willen. Das wird von GfK als Analog-Mentalität klassifizert. Denn in Relation zu Chinesen, Südkoreanern, Indern und Brasilianern sind US-amerikanische, deutsche, belgische oder russische TV-Nutzer mit den Interaktionsfunktionen und der Interaktivität von Smart TV-Geräten noch im Anwärm- und Kennenlernstadium.

Die Motivation - GfK spricht in diesem Fall auch von Connected TV - zu Lean Forward TV ist in den BRIC- und anderen Schwellenmärkten ausgeprägter. Die Bereitschaft neue TV-Funktionalitäten in Seh- und Nutzungsgewohnheiten einzubinden, ist höher als in der vermeintlichen "ersten TV-Welt".

Beispielsweise nutzen 75 Prozent der chinesischen Smart TV-Nutzer die verfügbaren Interaktionsmöglichkeiten ihrer mit dem Internet verknüpften TV-Geräte. Diese Quote liegt, laut GfK, in westlichen Märkten derzeit maximal bei 50 Prozent und in den meisten Fällen darunter.

Allerdings ist die Internet-Fähigkeit eines Smart TV-Geräts bei dessen Anschaffung nicht das entscheidende Kriterium. Preis, Bildschirm-Grösse und -Technologie zählen mehr. Das Interesse für die Internet-Fähigkeit der Endgeräte ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während 26 Prozent der britischen und 29 Prozent der US-amerikanischen Konsumenten explizit nach internet-fähigen TV-Geräten suchen, liegt dieser Nachfrage-Faktor in Indien bei 61 und in China bei 64 Prozent.

Schwellenmärkte gelten als Smart TV-Early Adopter. Die westlichen Medienmärkte sollen, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen, diesen Rückstand in den kommenden zehn Jahren wettmachen können.

Die vorliegende GfK-Analyse zu Smart TV zeigt auch, dass die gleichzeitige Suche nach Informationen zu laufenden Programm-Inhalten die derzeit wichtigste Nutzungserweiterung darstellt. Von echtem Social TV ist man derzeit global noch weit entfernt. 28 Prozent der weltweiten TV-Konsumenten finden Programme, die Interaktion bieten, interessanter als die herkömmlichen mono-direktionalen Inhalte. 25 Prozent sind davon überzeugt, dass Tweets und Kommentare, die sich mit TV-Inhalten verweben, das Erlebnis-Niveau von Fernsehen steigern.

Mehr: GfK - Westliche TV-Zuschauer können nicht mit der Connected TV-Revolution Schritt halten

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