Wenige Dinge besser machen

ukPutting quality first, lautet das neue strategische Ziel der BBC. Der öffentlich-rechtliche Rundfunkkonzern wird redimensioniert. Das ist das Ergebnis einer seit Sommer letzten Jahres laufenden, strategischen Analyse. BBC-Generaldirektor Mark Thompson präsentierte heute Vormittag in London die neuen Prämissen des Unternehmens. Deren Kern: künftig sollen 90 Prozent jedes Pfund der britischen Gebührenzahler in qualitativen Content investiert werden. Und 600 Millionen Pfund, ein Fünftel der BBC-Kosten, müssen bis 2013 quer durch das gesamte Unternehmen in die Qualitätsoffensive verlagert werden.
Kostenreduktion um 30 Prozent

Das hat zur Folge, dass das Online-Volumen halbiert werden und die Qualität der mässig performenden Teile verbessert werden muss. Die Kosten für die Online-Medien sind bis 2013 um 25 Prozent zu kürzen. Radio 6 Music, der Sender für alternative, zeitgenössische Musik, wird geschlossen. Um das zu verhindern formieren sich bereits Gegner. Petitionen werden unterzeichnet. Die frei werdenden Ressourcen müssen in Radio1 und Radio2 fließen. Darüber hinaus wird das Asian Network und die Jugendschienen Switch und Blast eingestellt. Außerdem werden der Import von TV-Programmen und Filmen aus den USA um 20 Prozent sowie die Ausgaben für Sportrechte gekürzt. Thompson widerspricht, dass es sich hierbei um eine Redimensionierung handle. Mit dieser Strategie-Änderung ehen auch klare betriebswirtschaftliche Ziele einher: die Kosten für den BBC-Betrieb pro Quartal müssen um ein Drittel gesenkt, Managementjobs gekürzt, Gehälter eingefroren und Boni ausgesetzt werden.

BBC Strategie-Papier 2010 (Wortlaut)Guardian.co.ukBrandrepublic.comAlle BBC-Unterlagen

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