Weitere Belastungen "Gift für Medienvielfalt"

Ein Mann mit Brille und Anzug lächelt vor einem roten Hintergrund.
Der Präsident des Zeitungsverbandes (VÖZ), Thomas Kralinger, gegen Mehrwertsteuer-Erhöhung und für Gespräche über neue Presseförderung.

"An keiner Mediengattung verdient der Staat besser als an den Mitgliedsmedien des VÖZ. Die Kaufzeitungen und -magazine leisten bereits heute knapp 470 Millionen Euro an Steuern und Abgaben. Das ist mehr als genug", erklärte Thomas Kralinger, Präsident des Zeitungsverbandes, am Montag zu Überlegungen, die im Zuge der jüngsten Steuerreform-Diskussion aufgetaucht sind. Demnach könnte der begünstigte Mehrwertsteuer-Satz für Kauf-Zeitungen und -Magazine fallen. Das würde zu einer Verteuerung der Print-Produkte führen. "Zusätzliche Belastungen durch weitere Kürzungen der Förderungen oder Erhöhung der Steuern sind in der aktuellen wirtschaftlichen Verfassung Gift für die Medienvielfalt und eine Gefahr für die 16.000 Arbeitsplätze der VÖZ-Medien", meint Kralinger. Die in Sachen Inserate für Boulevardmedien großzügige Regierung hatte erst im Vorjahr die Presseförderung gekappt.

Bei der Suche nach zusätzlichen Einnahmen sollte sich die Bundesregierung besser bei jenen Konzernen umsehen, "die Werbegelder in dreistelliger Millionenhöhe vom österreichischen Standort abziehen und mit ihren Geschäftstätigkeiten kaum Wertschöpfung im Land belassen", zielte der VÖZ-Präsident auf Internet-Suchmaschinen wie etwa Google.

Imagekorrektur

Kralinger erinnerte zudem Medienminister Josef Ostermayer (SPÖ) an die von ihm ins Spiel gebrachte Reform der Presseförderung 2016. Gleichzeitig zeigte sich Kralinger optimistisch, dass der Regierung beim Leistungsschutzrecht "in den ersten Monaten 2015 etwas gelingen" wird.

Ändern will der VÖZ-Präsident auch das Image von Print auf dem Werbemarkt, wo man "sich derzeit unter Wert" schlägt. Denn "Konsumenten nutzen Medienprodukte aufmerksamer, für die sie zahlen. Hingegen lassen sie sich vom Fernsehen immer mehr nebenbei berieseln. Und unsere Produkte haben das Vertrauen der Leser. In einer immer unübersichtlicheren Welt sind Vertrauen und Aufmerksamkeit die höchsten Güter der Medienwelt."

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