Webanalyse bei ATX-Unternehmen Standard, Privacy nicht

at, de81 Prozent der österreichischen Top-100-Unternehmen und 76 Prozent jener Firmen, die zusammen den Börsen-Index ATX bilden, ziehen die Register der Möglichkeiten der Webanalyse bietet. In Österreich ist dieses Niveau, das auch einen Grad der Professionalisierung im digitalen Bereich sowie ein Wachstums- und Entwicklungsbewußtsein widerspiegelt innerhalb eines Jahres um 20 Prozent gestiegen. Allerdings kommt der Persönlichkeitsschutz der Nutzer dabei unter die Räder.
Vorbildliche Nachbarn

Das zeigt die vierte Auflage des Webanalyse-Reports des Beratungsunternehmens e-dialog.

Dort ist auch ein Vergleich ausgewiesen. Die Webanalyse-Durchdringung divergiert zwischen ATX- und DAX-Unternehmen. 86 jener Firmen und Konzerne die den deutschen Börsen-Leitindex-Wert repräsentieren, analysieren ihre Online-Tätigkeiten. Diese Differenz ist unter anderem mit den makroökonomischen Voraussetzungen wie etwa die Exportorientierung und der Globalisierungsgrad dieser Betriebe zu erklären.

Google Analytics-Späher

Jedenfalls sind Österreichs Unternehmen allgemein auf einem guten Webanalyse-Weg. Aufholbedarf besteht im qualitativen Bereich. Laut e-dialog setzen "nur 21 Prozent der Betriebe auf Analyse-Tools der Enterprise-Klasse". Bevorzugt wird hierbei Google Analytics. Ein guter Anfang! Und ein Anstieg um 22 Prozent gegenüber 2010. Google Analytics ist auch bis zu einem gewissen Niveau als Analyse-Service tolerierbar. 16 Prozent der Firmen setzen auf eine Analyse-Matrix und wechselseitige Evaluierung der Tools durch die Verwendung mehrerer Services.

Die Bedeutung von Google Analytics evaluiert e-dialog wieder an den deutschen Verhältnissen. 19 Prozent der DAX-Unternehmen verwendet Google Analytics und der Einsatz von Enterprise-Tools stieg um das Fünffache!

Privacy-Regeln bleiben unberücksichtigt

Der e-dialog-Report weist jedoch explizit darauf hin, dass die Analyse zulasten der Privatsphäre der Online-Nutzer geht. Von "schweren Mängeln" spricht das Beratungsunternehmen.

45 Prozent der österreichischen Top-100-Unternehmen klären die Besucher ihrer Online-Services nicht über ihre Tracking-Aktivitäten auf oder verstoßen gegen Nutzungsbedinungen von Anbietern. 50 Prozent der ATX-Betriebe lassen diesbezügliche Corporate Governance-Regeln außer acht. Die Verstösse gegen Privacy-Regeln und Rechtsgrundlagen ist unter jenen Unternehmen, die Google Analytics nutzen am höchsten. 67 Prozent verletzten bestehende Nutzungsregeln.

Einmal mehr der Vergleich zu Deutschland: im Nachbarmarkt machen 85 Prozent der Unternehmen die Nutzer ihrer Portale und Websites auf ihre Tracking-Maßnahmen aufmerksam.

e-dialog Webanalyse-Report 2011

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