VÖZ: Mehr digitale Werbung im ORF "inakzeptabel"

Das Strategiepapier „ ORF 2020“ stößt beim Verband Österreichischer Zeitungen auf Ablehnung. „Der ORF hat im vergangenen Jahr insgesamt über 210 Mio. Euro an Werbegeldern eingenommen, daher ist eine Ausweitung der digitalen Werbemöglichkeiten für den VÖZ völlig inakzeptabel“, erklärte VÖZ-Präsident und KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger am Freitag.
"Der ORF hat in den vergangenen Jahren sein digitales Angebot unter beträchtlichen Investitionen mit Gebührengeldern ausgebaut und sich dadurch für die Werbevermarktung einen wettbewerbsverzerrenden Vorteil verschafft", erläuterte der VÖZ-Präsident. Die digitalen Vorhaben des Öffentlich-Rechtlichen sprengten den durch das ORF-Gesetz determinierten Auftrag. „Diese Grenze ist bereits überschritten.“ Kralinger erinnerte auch daran, dass öffentlich-rechtliche digitale Angebote in Europa in der Regel werbefrei seien, die Vermarktung bleibe den Privaten vorbehalten.
Der ORF tickt da anders. Laut atmedia.at hat er am Freitag mit der Vermarktung der TVthek begonnen. Ab November werden die Werbemöglichkeiten nach einem Refreshment noch erweitert.
Zudem hat der ORF laut APA bei der KommAustria einen Antrag auf Änderung des Angebotskonzepts für sport.orf.at gestellt. Grund ist eine geplante App zum Skiweltcup. Die KommAustria hatte zuletzt die ORF-App zur Ski-WM beanstandet, weil Inhalte nicht sendungsbegleitend waren. Mit seinen App-Plänen schießt der ORF nach Meinung des VÖZ über das Ziel hinaus. Mit der Fülle an Gratis-Apps gefährde der durch Gebühren gestützte ORF neue Geschäftsfelder für private Anbieter, die diese über den Markt finanzieren müssten, so Kralinger.
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