VÖZ fordert Beschneidung der ORF-Digitalangebote

Kralinger wird nicht müde, wieder und wieder zu betonen, dass der
ORF "in den vergangenen Jahren sein digitales Angebot" unter Einsatz "beträchtlicher Investitionen aus Gebührengeldern ausgebaut hat und sich dadurch für die Werbevermarktung einen wettbewerbsverzerrenden Vorteil verschafft". Eine Ausweitung des Spielraumes bei Digitalangeboten zöge, und das ist nachvollziehbar, Konsequenzen für die, sich einzig im privatwirtschaftlichen Wettbewerb finanzierenden Medienhäusern nach sich. Kralinger spricht davon, dass die Medienhäuser im Digitalmarkt "bedrohlich eingeschnürt" würden.
Der VÖZ-Präsident pocht darauf, dass "wer Gebührenmittel erhält und noch dazu deren Aufstockung fordert, sich auch Reglementierungen im Markt zu unterwerfen habe, um den herrschenden Wettbewerb nicht noch weiter zu verzerren".
Dem Zeitungsverleger-Verband sind insbesondere die App-Pläne des
ORF ein Dorn im Auge. Nachdem das Rundfunk-Unternehmen mit der, im Februar 2013 zur Alpinen
Ski-WM in Schladming gelaunchten, und später von der KommAustria als gesetzeswidrig beanstandeten App über das Ziel hinausschoß, befürchtet der VÖZ, dass der
ORF die geplante Skiweltcup-App neuerlich zum Anlaß für eine Überschreitung des gesetzlich definierten Spielraumes nimmt.
Die Basis dafür legte der
ORF mit einem, wie die APA in Erfahrungen bringen konnte, Antrag bei der KommAustria, die die Änderung des Angebotskonzepts von sport.orf.at betrifft. Mit dieser Adaption würde wiederum der Grundstein für die Skiweltcup-App gelegt, da die
ORF-Online- und Mobile-Inhalte ident sein sollten.
Kralinger identifiziert die App-Ambitionen des
ORF als "Gefährdung neuer Geschäftsfelder für private Anbieter, die ihre Apps über den Markt zu finanzieren haben". Sport-Apps des
ORF liegen dem VÖZ aus einem ganz besonderen Grund im Magen: sie sind vom Verband als Angebote, die rein kommerziellen Interessen und Zielen folgen, klassifiziert und stehen im Widerspruch zu dessen Auffassung des öffentlich-rechtlichen Auftrags des
ORF.
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