Verleger und Hoteliers kritisieren EU-Google-Konsens

"Wettbewerbskommissar
Joaquín Almunia sollte die Kartell-Ermittlung zur Online-Suche und Online-Werbung nicht einstellen, da
Googles Vorschläge zur Selbstverpflichtung marginal sind und sogar kontraproduktiv wirken können", stimmt
Kent Nyström, Präsident des Dachverbandes der europäischen Hotel- und Gastgewerbeverbände Hotrec, in die sowohl von VÖZ als auch von den deutschen Verlegerverbänden
BDZV und
VDZ kommende Kritik an der EU ein.
Der Gastgewerbe-Verband hält die Verpflichtungszusagen von
Google für nicht ausreichend genug, um neutral Suchergebnisse zu gewährleisten.
Klaus Ennemoser, Bundesobmann des Fachverbandes Hotellerie in der
Wirtschaftskammer Österreich, plädiert dafür, dass "echte Sucherergebnisse eine faire Chance haben müssen".
Hotrec legt sowohl der EU als auch
Google nahe, "nicht mehr als 30 Prozent der sichtbaren Suchergebnis-Fläche eines jeden Bildschirms mit bezahlten Dienstleistungen wie etwa AdWords, Links zu Mitbewerbern oder eigenen Produkten zu bedecken", um die "restliche Fläche 'echten' Suchergebnissen" zu überlassen.
Der VÖZ sieht mit der jetzt erzielten Einigung "europäische Werbegelder dem US-Konzern zugetrieben", wodurch der europäische Mediensektor benachteiligt würde. Der Verband fordert ein Umdenken von der EU-Kommission und will sich dafür einsetzen, dass "alle Webseiten - einschließlich der
Google-eigenen Dienste - denselben Such- und Anzeigenkriterien unterliegen müssen" und verlangt eine "vorherige Zustimmung wenn
Google Inhallte Dritter über die Zwecke der horizontalen Suche hinausgehend verwendet".
Grünberger sieht in einer Legitimierung der
Google-Praktiken eine "ernsthafte Bedrohung grundlegender demokratischer Werte Europas, wie Pressefreiheit, Medienpluralismus und Informationszugang".
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