Verleger attestieren Regierung guten Willen

Kralinger fordert von der kommenden Regierung mehr als nur "das vorliegende Pflichtprogramm". Es "muss eine Kür folgen", konstatiert der VÖZ-Präsident. Denn der, die Printmedien betreffende Teil des Regierungsprogramm reflektiere den sie betreffenden Wandel nicht ausreichend, argumentiert man im Verleger-Verband. "Es bedarf jedenfalls größerer Anstrengungen als die im Koalitionsabkommenden beschriebenen Maßnahmen", sagt
Kralinger dazu.
Schmerzlich vermissen die Zeitungsverleger das Fehlen eines Leistungsschutzrechtes. "Es wird weiterhin verabsäumt, die Rechte von Produzenten österreichischer Inhalte im Web ausreichend zu schützen. Für das österreichische Urheberrecht bleibt damit die digitale Welt wie bisher ein ungeschützter Freiraum", kritisiert Kralinger das Regierungsprogramm. Hinsichtlich der Besteuerung "globaler Konzerne, die im österreichischen Werbemarkt eklatante Summen absaugen und keine Wertschöpfung im Land lassen" hätte sich der VÖZ eine "mutige Position" erwartet.
Ähnlich kommentiert der Österreichische Zeitschriften- und Fachmedienverband (ÖZV) das vorliegende Regierungsprogramm.

"Drei unkonkrete Absätze" zur Medienpolitik sind
Wolfgang Pichler, dem Präsidenten des ÖZV zu wenig und zu vage. "Wesentliche Maßnahmen, die für den Fortbestand der heimischen Zeitschriften und Fachmedien in einer digitalen Medienwelt zentral sind, sind im Regierungsprogramm ausgeklammert", sagt Pichler. Im fehle eine Reform der Publizistikförderung, das Leistungsschutzrecht und er vermisse auch ein Bekenntnis zur"längst überfälligen Abschaffung der Werbeabgabe", konkretisiert Pichler seine Kritik am Regierungsprogramm.
VÖZ-Präsident
Kralinger kündigt an, dass "wir alles daran setzen werden, die Koalitionsparteien von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen".
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