Verlagsgruppe News will bis 2016 "aus dem Wasser sein"

Verlagsgruppe News will bis 2016 "aus dem Wasser sein"
"Wenn es schief geht, war ich es alleine", sagt VGN-Geschäftsführer Horst Pirker.

Die Verlagsgruppe News (VGN) will bis 2016 den Turnaround schaffen. Nach der rückläufigen Auflagenentwicklung der vergangenen Jahre und dem negativen Ergebnis im Vorjahr soll es nun wieder aufwärtsgehen. "Wir glauben an Wachstum und nachhaltigen Erfolg von Print und Digital", sagte VGN-Geschäftsführer Horst Pirker bei einer Veranstaltung der International Advertising Association (IAA).

"Wir werden 2015 noch nicht aus dem Wasser sein, das ist etwas, das wir uns für 2016 vorgenommen haben." Sparsamer Umgang mit Ressourcen, eine auf die einzelnen Magazinmarken des Verlags fokussierte Strategie und Struktur mit teils neuen Personen soll laut Pirker den Umschwung bringen. "Die Ausgangslage war durch das konjunkturelle Marktumfeld und das Binnenumfeld im Verlag ausreichend trist." So sei die Druckauflage in den vergangenen Jahren erodiert, und bei den Einzelverkäufen gab es eine noch "viel giftige Entwicklung", erzählte Pirker. Am "schärfsten und dramatischsten" waren die Rückgänge beim Ergebnis.

Deshalb sei bei seinem Antritt auch die Einstellung von "News", "Format" und "First" ein mögliches Szenario gewesen, man habe sich schließlich aber für die Variante nachhaltiger Wertschaffung entschieden. Der News-Chef sprach von einer "Herkules-Aufgabe". Rund um die verschiedenen Magazinmarken will man künftig auf "Communitys" fokussieren, "Eco-Systeme" bilden und an der Digitalstrategie arbeiten. "Wir kämpfen um jede einzelne Medienmarke und um jeden einzelnen Titel entlang der Entwicklungspfade."

"Format" wird als Marke abgeschafft

Mit "Format" werde dabei eine Marke abgeschafft - "aber nur die Marke und nicht das Produkt". Die Wirtschaftsmagazine "Format" und "trend" werden künftig den gleichen Namen "trend" tragen, bestätigte Pirker. Bei "News" - "eine besonders schwierige Übung" weil General-Interest - gelte es unterdessen Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Mit Eva Weissenberger und einem erneuerten Team soll das gelingen. "Sie werden überrascht sein, was da noch an Namen daher kommt." Das Nachrichtenmagazin "profil", dem sich Pirker persönlich näher fühlt als "News", werde sich ganz der Community der "Meinungs.Bildner" widmen.

Die disruptive Entwicklung auf dem Medienmarkt stelle derzeit die gesamte Medienbranche vor große Herausforderungen, fasste Pirker zusammen. "Wir haben von der Ökonomie und der Konjunktur her schwierige Rahmenbedingungen, in den Medien ist es noch mal schwieriger, und in Print ist es am schwierigsten. Die sprunghafte Entwicklung durch die Digitalisierung wird sich auch auf andere klassische Mediengattungen ausdehnen. Das Fernsehen wird das nächste sein. Wir hätten am Beispiel der Musikindustrie schon früher die Ernsthaftigkeit der Herausforderung erkennen können."

Woher Pirker die Zuversicht für Wachstum in der News-Gruppe nimmt: "Printmedien verdienen immer noch eine Zehnerpotenz mehr als alle anderen Medien zusammen. Also ganz grindig kann das Geschäft nicht sein. Wir haben starken Gegenwind, aber wir müssen aus weniger mehr machen. Wir laufen auf einer nach unten fahrenden Rolltreppe hinauf. Wir müssen nur schneller als die Rolltreppe sein." Mit den richtigen Leuten könne das gelingen, zeigte sich der News-Chef zuversichtlich. "Und wenn es schief geht, geht es nicht schief, weil es nicht geht, sondern weil ich es falsch gemacht habe. Wenn es schief geht, war ich es alleine."

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