Vergabegesetz ungeeignet für Werbeetats

Drei Personen posieren vor einem Banner der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
atDas Bundesvergabegesetz wird in der Werbebranche als untaugliches Vergabe-Instrument für Kommunikationsetats gewertet und als dringend reformierbar erachtet. Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation, nennt die "Refom des Vergaberechts und der öffentlichen Auftragsvergabepraxis überfällig". Sie plädiert gemeinsam mit Mariusz Jan Demner und Michael Himmer für "transparente und einwandfrei nachvollziehbare Vergaben von Kreativ-Aufträgen".

Da es an der aus ihrer Sicht nötigen Transparenz und Nachvollziehbarkeit fehle, sei eine fachliche Richtlinie für die Vergabe öffentlicher Aufträge notwendig, die für alle öffentlichen Stellen bindend seien.

Besonderer Handlungsbedarf besteht bei den zutage gelegten Ausschreibungspraktiken. Daran wird kritisiert, dass

  • unklare Aufgabendefinitionen,
  • hohe und zu hohe Eintrittsschwellen,
  • Behinderungen von Arbeitsgemeinschaften,
  • zu selektive Anerkennung von Projektreferenzen und
  • knappe Fristen

hinderlich und aus Sicht der Kommunikationsbranche zu bereinigen wären. Ausschreibungen sollten nicht von Branchen-Unerfahrenen durchgeführt werden. Das Risiko dabei ist, so Himmer, dass eine derartige Praxis die "Geldbeschaffung Einzelner fördere".

"Wir können und müssen darauf drängen, dass die Vergaben von Kreativaufträgen im öffentlichen Bereich in jeder Phase formal und inhaltlich den Aufgabenstellungen gerecht werden, dass sie transparent und einwandfrei nachvollziehbar sind", mahnt Demner an. Er war im Kampf um einen Etat der Österreich Werbung im Oktober nach Einsprüchen am Bundesvergabe-Amt gescheitert.

Mehr: Fachverband Werbung und Marktkommunikation WKO
Background: atmedia.at/ Österreich Werbung-Etat an Publicis

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