Unregulierte Regulierung

at // "Die Markt- und Wettbewerbsrealitäten in Österreich erfordern keine weitere Perfektionierung der Regulierung, sondern eine weitere Deregulierung von Märkten", konstatiert Karl-Heinz Neumann, Geschäftsführer und Direktor der Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste in Deutschland. Neumann hat in einer Studie die Regulierung und deren Unterschiede der Telekommunikationsmärkte Österreich und Deutschland analysiert. Diese förderte, so seine Erkenntnis, nicht mehr zeitgemäße regulatorische Rahmenbedingungen zutage.
Deregulierung notwendig

Beispielsweise die getrennte Betrachtung von Mobil- und Festnetzmarkt, die zu einer unzureichenden Berücksichtigung des Wettbewerbsdruckes des Mobilfunks auf das Festnetz führt. Weiters hält Neumann die Regulierungsintensität in Österreich für zu hoch. In Österreich, skizziert er, werden Regulierungen mit festgesetzten Grössen im vorhinein fixiert, die in Deutschland wiederum erst einer nachträglichen Begutachtung unterliegen. Das führt dazu, dass beispielsweise "die Preissetzungsflexibiltät der Telekom Austria wesentlich stärker begrenzt ist als bei der Deutschen Telekom". Neumann: "Dies zeigt sich an den faktisch gesetzten Mindestpreisen, der Verhinderung von Telefonieflatrates und der Durchführung von Preis-Kosten-Scheren-Test". Er schlägt die Aufhebung der diesbezüglich starren Regulierungssystematik, die Deregulierung sowohl des Telefonie- als auch des Breitbandmarktes und mehr Flexibilität bei Vorleistungspreisen vor.

Abhängige Investitionsentscheidungen

Die Effekte der derzeitigen Regulierung wirken sich auf jetzt notwendige Investitionsentscheidungen aus. Konkret geht es, wie Telekom Austria Group-CEO Hannes Ametsreiter dazu erklärt, um nicht weniger als wirtschaftliche Effizienz zukünftiger Telekom-Infrastruktur, um zukünftig verfügbare Bandbreite und Services für Kunden auch des Mobilfunks und langfristig um das Zukunftspotenzial des Marktes und die Wissensgesellschaft Österreich.

atmedia.at

Kommentare