Unaufhaltsamer Trend zu non-linearen TV

Ein LG-Fernseher zeigt eine Auswahl an Apps wie Netflix, YouTube und Twitter.
Personalisiertes Fernsehen müsse aber halten, was es verspreche, sonst droht das Schicksal der Musikindustrie, meint Prognos.

Auch wenn sich der Medien-Hype wieder etwas gelegt hat - "der Start von Netflix markiert den Beginn eines grundlegenden Wandels des Fernsehsystems. Den etablierten Fernsehstationen droht dabei ein ähnlicher Bedeutungsverlust wie der Musikindustrie", meint man bei der Forschungsgruppe Prognos.

Ein schneller Niedergang des Fernsehens in Deutschland, Österreich und der Schweiz sei zwar unwahrscheinlich. "Doch der Trend zur nicht-linearen Fernsehnutzung und zum personalisierten Programm ist unaufhaltsam", meint Prognos in einem mediareport. Noch setzten Fernsehsender, Kabelnetzbetreiber, Telekommunikationsunternehmen und Anbieter wie Netflix allerdings auf jeweils unterschiedliche technische, inhaltliche und wirtschaftliche Konzepte. Noch spekuliere jeder Akteur auf die eigene Marktdominanz.

Darin sieht Prognos ein großes Problem, denn "die Zuschauerinnen und Zuschauer werden für ein personalisiertes Programm nur dann bezahlen, wenn es hält, was es verspricht." Jedem Einzelanbieter fehlten jedoch mehr oder minder viele Puzzlestücke zu einem harmonischen Gesamtangebot. "Ohne Kooperation wird es deshalb nicht gehen." Die Gratwanderung zwischen Wettbewerb und Kooperation sei angesichts des vorherrschenden Lagerdenkens in der Fernsehbranche schwierig, aus Sicht der mediareports-Autoren aber notwendig. "Sonst teilen branchenfremde Akteure den zukünftigen Markt unter sich auf. Das Beispiel der Musikindustrie hat gezeigt, dass man den richtigen Zeitpunkt verpassen und zu lange am herkömmlichen Geschäftsmodell festhalten kann."

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