Themenabend: Der Weg in die Elternschaft wird komplexer

Kinderwunsch? Klar. Aber wie? Die immer kompliziertere Welt der Elternschaft wird auf ORFIII in einem "DokuMente"-Themenabend beleuchtet. Das Kind, das ich mir wünsche (20.15 Uhr) beleuchtet die Möglichkeiten der modernen Medizin, die aber auch ihren Tribut fordert. So braucht es einen langen Atem, hohe Leidensfähigkeit und auch einiges an Geld, um sich seinen Kinderwunsch in solchen Fällen erfüllen zu können. Die Dokumentationbegleitet mehrere Paare in den Vereinigten Staaten, die schon beinahe die Hoffnung aufgegeben hatten.
Das Geschäft mit dem Kinderwunsch (21.05 Uhr) wiederum beleuchtet den Milliardenmarkt Kinderwunsch am Beispiel Deutschlands. Dort sind über zwei Millionen Paare ungewollt kinderlos und suchen Hilfe. In der Bundesrepublik gibt es 128 Kinderwunschkliniken, fast doppelt so viele wie Anfang der 90er Jahre. Der Kinderwunsch eröffnet einen Milliardenmarkt für Hoffnungsbringer: Pharmaindustrie, Kliniken, Ärzte und Heilpraktiker - das Angebot reicht bis hin zum Fruchtbarkeitsyoga.
Lebende Puppen (21.55 Uhr) zeigt, wie sich kinderlose Menschen ihren Wunsch auf andere Weise erfüllen: Eine Frau schiebt einen Kinderwagen durch den Supermarkt, drinnen liegt jedoch nur eine täuschend echt aussehende Babypuppe. Die Motive für diese schräge Verhalten sind unterschiedlich, aber oft steht das unstillbare Verlangen nach einem Kleinkind dahinter. Der Film zeigt Frauen, die keine Kinder kriegen können und sich dafür solche Puppen leisten, ebenso einen Fall, wo sich eine Großmutter ihren Enkel, der auf einen anderen Kontinent verzogen ist, als Puppe detailgetreu nachbilden lässt.
In Babys auf Vorrat (22.45 Uhr) wählte die niederländische Filmemacherin Marieke Schellart einen – derzeit in Europa noch recht ungewöhnlichen – Weg, um dem Ticken der biologischen Uhr zu entgehen: Sie ließ sich Eizellen entnehmen und für eine künftige Verwendung tiefgefrieren. Ein hochaktuelles Thema.
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