Stillstand im GEMI Dezember

atDas Bruttowerbeausgaben-Barometer für elektronische Medien in Österreicher, der Goldbach Electronic Media Index Austria kurz GEMI, weist für den Dezember 2011 einen Stopp aus. Auch der Index-Wert für den ebenfalls erfassten und ausgewiesen Media-Gesamtmarkt bleibt auf dem im November erreichten Niveau. Der GEMI Austria "ruht" zum Jahreswechsel bei 247 und der Gesamtmarkt bei 258 Punkten.

Wenn die Überblickswerte stehen, heißt das auch für die mediagattungsspezifischen Einzelwert nichts Gutes. Im weihnachtlichen letzten Monat des Jahres und dem Ende des punkto Werbedruck grundsätzlich stärkstes Quartal eines Werbejahres stagnieren auch die TV- und Radio-Werte.

Der Radio-Wert ist bekanntlich kein großer Performer und verharrt bei 136 Punkten. Die Stagnation der TV-Bruttowerbespendings im Dezember sind dagegen eine Überraschung. Im GEMI Austria-Jahr 2012 war TV immer ein verlässlich aufstrebender Bruttowerbewert. Diese Bewegung ist ins Stocken geraten. TV schließt 2012 mit 259 Punkten. Hieraus ist zu schließen, dass bei den werbungtreibenden Auftraggebern schon restriktiv gespart und mutlos neuen Zeiten entgegengeblickt wird.

Der Online-Wert hat sich, diametral zum TV-Wert 2012 als Trauerwert etabliert. Die Spendings in Display-Werbung gehen ungehindert und fast im freien Fall zurück. Im Index ist ein Verlust von drei Punkten von November auf Dezember und ein Niveau von 95 Punkten ausgewiesen.

Online unterschreitet damit den einstens auf 100 runtergeschraubten Index-Wert, der vor rund zwei Jahren in den Index-Himmel zu schießen drohte. Es ist fast schon müssig zu wiederholen, dass sich hier überzogene Erwartungen in Social Media-Marketing und akut fehlende Impulse aus der Bewegtbild-Vermarktung bemerkbar machen.

Das wirklich frustrierende Bild der Dezember-Spendings runden die nicht-elektronischen Media-Gattungen ab. Print stagniert. Außenwerbung verliert zwei Punkte. Die Gelben Seiten verlieren einen Punkt. Diese drei starken Index-Werte bleiben auf oder unterschreiten ihr November-Niveau. Print beginnt mit 246, Außenwerbung mit ebenfalls 246 und Gelbe Seiten mit 241 Punkten das Jahr 2012. Kino, ebenfalls keine hochperformante Werbespending-Gattung stagniert ebenfalls und legt bei 118 Punkte eine "Verschnaufpause" ein.

Diese Dezember-Bruttowerbewert-Entwicklung reflektiert offenbar schon die gesamte Tragweite der europäischen Schuldenkrise, des ungewissen Sparplan-Zwangs der Bundesregierung und möglicherweise eine spürbare Konsum-Zurückhaltung, die zu Ausgabenstopps und Werbedruck-Minimierung führte. Das wird in weiterer Folge zu einem noch geringeren Jänner-Spending-Volumen führen als im vergangenen Jahr.

atmedia.at

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