Spanien peilt Google-Gesetz an

Ein Screenshot der Google News-Startseite mit verschiedenen Schlagzeilen und Artikeln auf Spanisch.
euSpanien will Nachrichten- und Content-Aggregatoren zur Kasse bitten. Und zwar alle ohne Ausnahme. Der Kernzielpunkt dieser regulatorischen Maßnahme ist klar. Auslöser für das in Öffentlichkeit Google-Gesetz genannte Leistungsschutz-Vorhaben, dessen Nutznießer die spanischen Medien sind, ist das, wie es Irene Lanzaco vom spanischen Verlegerverband AEDE, "in Schieflage geratene Verhältnis zwischen Verlegern und Technologie-Unternehmen".

Lanzaco erklärte in einer Stellungnahme gegenüber dem Weltzeitungsverband WAN-IFRA, dass Nachrichten-Aggregatoren das Potenzial haben, um Zeitungen wesentlich zu schwächen. Sie hofft, dass Spanien die rechtlichen Rahmenbedingungen schafft, die Aggregatoren dazu verpflichtet Verlegern die Nutzung von deren Inhalten zu bezahlen.

In Spanien scheint demnach ein Gesetz in Vorbereitung zu sein, dass die Verwendung von Inhalten unabhängig von deren Umfang durch Dritte kostenpflichtig macht. Schon das Zitieren einer Schlagzeile oder von kleinsten Inhaltsteilen würde in Spanien zu bezahlen sein. Die Nutzung ganzer Artikel würde in Zukunft eine schriftliche Erlaubnis und eine höhere Gebühr nach sich ziehen.

Lanzaco macht darauf aufmerksam, dass viele Online-Nutzer ihre aktuellen Informationen und Nachrichten nur mehr über Aggregatoren beziehen und daher die ursprünglichen Verfasser und Quellen als überflüssig erachten.

Siehe: WAN-IFRA - Spanien plant Einführung von News-Aggregatoren-Gesetz
Dazu: VÖZ will Content-Nutznießer zur Kasse bitten - atmedia.at

Kommentare