Social Media repositioniert Corporate Websites

Aber auch einfach gestrickte Network- und Community-Auftritte beginnen sich zu überleben. Für die Social Media-Ansprüch gibt es eine Erklärung. Die liefert
Mathias Mayer, Kundenberater und Social Media-Analyst bei Universal McCann in Wien: "Ein simple Präsenz in Social Networks reicht nicht mehr aus, um sich von der Masse abzuheben. Auch die Anzahl von Likes sind kein Erfolgsgarantie mehr." Er konstatiert, dass "Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit immer wichtiger werden".
Die sechste Welle der Social Media Tracker-Studie, die The Business of Social betitelt ist, bestätigt eine immer deutlicher erkennbare Tendenz: Unternehmenswebsites werden sich künftig auf die Produktpräsentation und jede andere Kommunikation, die mit anderen an Unternehmen interessierten Peer-Groups, Stakeholdern oder network-abstinenten Zielgruppen, beispielsweise Menschen ab 45 Jahren, zu führen sind, konzentrieren.

Die Marken- und Markt-Kommunikation mit Menschen im Alter von 16 bis 34 Jahren verlagert sich sukzessive in die jeweiligen Networks.
Für
Sabine Schmidt, Geschäftsführerin von Universal McCann
Wien, zeigt sich daran ein Grundbedürfnis, dass alle Konsumentenschichten durchzieht: "Es geht um die Vermittlung des Gefühls, dass Konsumenten-Anliegen ernst genommen werden." Sie erwartet, dass "Unternehmen, die sich dem Dialog mit Menschen stellen, ihre Interessen wahrnehmen und ihnen Rede und Antwort stehen, erreichen deren Respekt und Loyalität."

Dieses Interaktionsbedürfnis ist bei Social Media-Usern sehr ausgeprägt. Schmidt: "Sie legen grossen Wert auf die Beantwortung von marken- oder unternehmensbezogenen Fragen sowie Feedback auf Beschwerden."
Allerdings sind Social Networks nicht, wie die vorliegende Studie einmal mehr bestätigt, keine primären Werberäume auch wenn
Facebook eines Tages zum zweitwichtigsten, globalen Online-Werbeträger avanciert und sich über Werbeerlöse refinanziert.
Kontaktpflege, Zeitvertreib, Selbstdarstellung, Spaß haben, sich selbst auszudrücken und Erlebnisse miteinander zu teilen, sind die stärksten Motive für Network-Aktivität. Die Grösse der Community entscheidet letztendlich auch über die Substituierungseffekte auf kleinere und spezialisierte Netzwerke.

Smartphones sind ein Weg in die jeweilige Community. Doch nicht der Erste. Universal McCann hat eine Hierarchie der in Österreich gängigsten Smartphone-Nutzungsformen erstellt. Hier liegt der App-Download und dessen Inhaltskonsum an erster Stelle, vor der Ortssuche also der Navigation und dem Schauen von Videoclips.

Kommentare