Social Media-Nähe im Top-Management

(c: Grayling Pulse)
intMüssen CEOs und Vorstandsvorsitzende in Social Media-Foren aktiv sein? Die Agentur Grayling meint: Ja! Mit der Begründung, CEO-Tweets, -Blogs- oder Status-Updates ermöglichen den Weg, mit "relevanten Zielgruppen" - wie viele wären dies im Falle Nestlés oder für Rupert Murdoch? - zum direkten Dialog, der der "Positionierung eines Unternehmens und der jeweiligen Führungspersönlichkeit ganz neue Möglichkeiten" eröffnet. Voraussetzung ist, dass Geschäfsführende in ihren offiziellen Foren authentisch bleiben. Die Zahl der Social Media-nahen Unternehmenslenker, die auch selbst ihre Foren-Kommunikation managen, ist allerdings überschaubar.

Grayling weist in der, vom Betrachtungsraum her als global ausgewiesenen Studie "Pulse" aus, dass "lediglich 23 Prozent der CEOs" eigenständig in sozialen Medien aktiv sind. 27 Prozent lassen sich "vertreten" und ihre Blog-Einträge, Posts, Tweets, etc. von Ghostwritern schreiben. Das käme einer Social Media-Affinität von 50 Prozent unter den weltweiten Top-Managern gleich.

Im Gegenzug bekennen sich 44 Prozent in der Grayling als Social Media-Schweiger und -Verzichter. Sollen Andere für die in ihren Unternehmen geführte Marken, für die Produkte reden!

Diese Ergebnisse zeigen, dass Social Media polarisiert und die damit verbundenen Unklarheiten, Unternehmensführungen in jene teilen, die sich vielleicht nicht über einen konkreten Nutzern ihrer Foren-Kommunikation im Klaren sind, sich aber darauf einlassen und früher oder später ihre Wege und Strategien dazu finden. Die anderen Entscheidungsträger delegieren diese Kommunikationsaufgaben und vertrauen darauf, dass der, aus ihrer Sicht augenscheinliche Hype vorüber geht, sie unbehelligt lässt, abebbt und dann die Welt so ist, wie sie zuvor schon mal war.

Social Media-Nähe im Top-Management
Social Media-Nähe im Top-Management
(Charts beide c: Grayling Pulse)

Grayling Pulse zeigt aber auch, dass "mehr als 70 Prozent der Unternehmen weltweit" vorgeben, über Online- und Social Media-Kommunikationsstrategien zu verfügen. 22 Prozent bekennen, keine derartigen Kommunikationsabsichten zu hegen und deshalb auch keine Online-Strategien ins Auge fassen.

Vorreiter digitaler Kommunikationsstrategien sind klarerweise Unternehmen aus jenen Marktsegmenten, die Online und Social Media auf irgendeine Art und Weise "verkaufen". Das sind Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen. Sie treiben auch den Transmissionsriemen hinter der Kommunikationsdisziplin an, die für sie ein Markt ist. Deshalb sind entsprechende Online- und Social Media-Strategien bei 83 Prozent verankert.

Zu 60 Prozent sind diese Umsetzungpläne und -absichten bei Transport-, Logistik- und Automotive-Unternehmen verankert. Deren Kerngeschäft ist wiederum nicht Kommunikation.

In der Studie ist weiters ausgewiesen, dass in 39 Prozent der befragten Unternehmen deren digitale Transformation Teil einer übergeordneten Unternehmensstrategie ist.

Als "erstaunlich niedrig" klassifiziert Sepp Tschernutter, Geschäftsführer von Grayling Austria, diese Quote. Er propagiert eine "in die Unternehmensstrategie integrierte Social Media-Strategie als Muss und unabdingbar". Denn, argumentiert er, "nirgendwo sonst werden widersprüchliche oder inkonsistente Botschaften eines Unternehmens in Märkten schneller entlarvt als in sozialen Medien".

Social Media-Nähe im Top-Management
Sepp Tschernutter, CEO Grayling Austria, verteidigte die Telekom Austria Group-Betreuung und gewann die A1-Kommunikation hinzu.

Kommentare