Social Media-Blindness von Profis

Eine Grafik zeigt die Aktivitäten in sozialen Netzwerken, aktuell und geplant, für verschiedene Plattformen wie Facebook und LinkedIn.
deMarketing-Entscheider bekennen, dass Facebook, Xing und Twitter fixe Grössen des Online-Media-Mixes sind und ihre Absichten entsprechende Kommunikationsanstrengungen in diesen Social Media-Umfeldern zu unternehmen sind nur die Besten. Dieser Schein relativert jedoch das Sein. Das zeigt die für den deutschen Markt angestellt Studie Social Media & Me.

Social Media-Aktivitäten sind, wen wunderts wirklich, von den gelernten und in Fleisch und Blut übergegangenen, klassischen Kommunikationszielen dominiert. Nahezu alle Maßnahmen, die strategischen Zielen wie Unternehmenspositionierung, Markenpflege, Aufbau neuer Kundenbeziehungen oder der Ansprache neuer Zielgruppen dienten und höchste Marketing-Priorität genießen, blieben in den ersten Realisierungen deutlich hinter den selbst und zu hoch gesteckten Erwartungen zurück.

Das analyisieren Unternehmen Peakom erkannten zwei Kernprobleme. Einmal das fehlende Grundverständnis für Social Network-spezifische Kommunikationskulturen, die sich aus deren Nutzern und dessen Ansprüchen nähren. Weiters lassen Marketingentscheider ihr eigenes Nutzungsverhalten der Netzwerke Facebook, Xing, YouTube und Twitter außer acht.

Konkret ignorieren sie als Konsumenten die kommerziellen Angebote anderer Marken und erwarten sich widersinnigerweise hohes Interesse "normaler" Nutzer für die eigenen Social Media-Angebote.

Patentrezepte gibt es nicht

Daraus leiten sich Kernaufgaben ab, die jedoch keine Patentrezept sondern nur die Basis für, von mehrheitlich von Variablen geprägten Social Media-Kampagnen sind. Dazu gehört die Kenntnis von Zielgruppen-Nutzungsverhalten in den jeweiligen Network-Umgebungen. Schnelles Reagieren auf aktuelle Entwicklungen und die fortlaufende Pflege des jeweiligen Angebots sind weitere Grundelemente. Weiters ist die Planbarkeit von Verlauf und Ergebnis von Social Media-Maßnahmen begrenzt und nicht durch höheren Budget-Einsatz steuerbar.

Michael Gross, Autor von Social Media & Me, merkt dazu noch an: "Kein Unternehmen kommt aus sozialen Netzwerken so heraus, wie es hinein gegangen ist. Wer zum kritischen Dialog nicht bereit ist und ihn nicht dauerhaft mitgestalten will, sollte dort nicht aktiv werden."

Social Media & Me - Studie - Peakom.com

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