Smartphone-Screen- übersteigt TV-Screen-Zeit

Eine Statista-Grafik zeigt den täglichen Medienkonsum via Smartphone und TV in verschiedenen Ländern.
intWir verbringen mittlerweile in Summe viele Stunden vor Bildschirmen verschiedenster Grösse. Das macht uns zu Multiscreenern. Aus einer internationalen Studie von Millward Brown geht hervor, dass im Nachbarmarkt Deutschland die gesamte Screen-Zeit um Medien-Inhalte zu nutzen, sich derzeit auf 379 Minuten täglich belauft. Das wären sechs Stunden und 19 Minuten. Und von dieser Zeit entfällt der höchste Minuten-Anteil auf den Smartphone-Screen.

Laut AdReaction 2014 der Millward Brown-Studie entfallen auf diese Smartphone-Nutzung 137 Minuten. Hingegen verbringen Deutsche nur mehr 129 Minuten täglich vor Fernsehschirmen. Die verbleibenden 113 Minuten und weniger als ein Drittel dieser Screen-Nutzungszeit teilen sich der Laptop - 77 Minuten - und das Tablet, auf das 36 Nutzungsminuten entfallen.

In diesem Multiscreening gibt es verschiedene Nutzungsmuster. Beispielsweise im Tagesverlauf dominiert tagsüber das Smartphone und kommt der Laptop auf seine Rechnung. Die TV-Zeit entsteht klassischerweise abends.

Die Parallel-Nutzungszeit von Screens wird in der Studie mit "täglich 104 Minuten" beziffert. Wobei es hier primär um die simultane Nutzung anderer Endgeräte, um Medien-Inhalte zu konsumieren, während der TV-Zeit geht.

In dieser Second Screen-Phase kommt es entweder zum Stacking oder Meshing. Beim Stacking werden voneinander unabhängige Inhalte über unterschiedliche Medien konsumiert. Während beim Meshing die konsumierten Inhalte einander ergänzen, miteinander verwandt sind oder aufeinander aufbauen.

Ausgangsbasis der Parallel-Nutzung ist der TV-Konsum, der Mediennutzern Impulse liefert um über Smartphones, Tablets und Laptop zusätzliche Informationen zu erhalten. Allerdings lösen diese gleichzeitige Mediennutzung Werbepausen in 49 Prozent und ein als "wenig interessant" ausgewiesenes Fernsehprogramm in 44 Prozent der Fälle aus. Ein anderer Impuls auf den zweiten Bildschirm zu wechseln, sind Kommunikationsbedürfnisse, die über Social-Media-Kanäle - 38 Prozent - zu stillen sind.

Die internationale Studie ergab weiters, dass die effektivere Marken- und Werbewahrnehmung mittels TV als mit den Second Screens erzeugt werden kann. Denn 19 Prozent der Befragten schätzen ihre Aufnahmefähigkeit für TV-Inhalte als "gut" und deutlich höher als gegenüber den weiteren Screens in der Simultan-Nutzung ein.

Die Millward Brown-Analyse läuft daher auf Multiscreen-Kampagnen hinaus, die nach den folgenden sechs Grundregeln zu realisieren wären:

  • Be where your audience is
  • Be always on
  • Be nimble - hier geht es um den Einsatz von Videos, die auch in der mobile Welt funktionieren und viralisieren;
  • Be connected
  • Be deliberate - mobil zu werben impliziert Fortschrittlichkeit, Innovationsfähigkeit sowie Abgrenzung zum Mitbewerb;
  • Be consistent - hier geht es um die Platzierung von Markenbotschaften auf allen Screens und zwar immer dann, wenn Konsumenten mit einer Marke in Berührung kommen wollen.
Grafikquelle: statista

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