Sky am Ende der Ära Sullivan

Peter Dinklage als Tyrion Lennister in „Game of Thrones“ mit einem Glas Wein.
Funktionierender Verkauf, bessere Kundenbindung und verringerte Kündigungen bringen Sky einem Traumziel näher.

Rupert Murdoch, der Patriarch in der News Corporation und über Sky, hatte, aus heutiger Sicht zahllosen Jahren, die Vision, dass Pay-TV in Deutschland - Österreich war in dieser Vision irgendwie inkludiert - funktioniert und profitabel ist. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk beweist Pay-TV-Erfolg ja längst innerhalb seiner Rahmbedingungen. Murdochs Vision wurde seither ebenso oft entweder milde oder spöttisch belächelt. Allmählich wird Murdochs Vision Realität. Der, allerdings auch erhebliche Einsatz, bewirkt, dass Sky in Deutschland und Österreich sukzessive Gewinne abzuwerfen beginnt.

Ein Mann mit roten Haaren und einem dunklen Anzug vor einem hellblauen Hintergrund.
Brian Sullivan, CEO Sky Deutschland AG (c: sky)
Das Medien-Unternehmen veröffentlichte soeben die vorläufigen betriebswirtschaftlichen Ergebnis-Kennzahlen zum dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Und die vorliegende Abrechnungsperiode zeigt einmal mehr dass der scheidende CEO Brian Sullivandas Unternehmen in die Profitabilität bürsten konnte.Sky verzeichnete in den drei Berichtsmonaten ein Neukunden-Wachstum von netto 103.000. Die Zahl direkter Abonnenten erhöhte sich innerhalb eines Jahres - von Q3 2014 auf Q3 2015 - um 494.000 auf 4.225.000. Dieser Kundenstamm bezieht vomOmni-Channel-Content-Anbieter 7.006.000 Abo-Produkte, was rein rechnerisch 1,66 Produkte bedeuten würde. Die gibt es bekanntlich nicht. Abonnenten beziehen daher derzeit im Schnitt ein oder zwei Abo-Produkte beiSky. Das Abo-Produkte-Volumen erhöhte sich innerhalb des Jahreslaufes um 981.000 Stück.
Vier Schauspieler, darunter Christopher Eccleston und Michael Gambon, stehen vor einer verschneiten Landschaft.
Das Rezept für diese Absatzmarkt-Entwicklung besteht unter anderem ausGame of Thrones, House of Cards, True Detecitve, Veep, Neuerungen wieFortitude, Fussball, der ständigen über alle Endgeräte bestehenden Verfügbarkeit dieser Inhalte, höherer Kundenzufrieden und dadurch besserer und stärkerer Kundenbindung. Der weitere Rückgang der rollierenden Kündigungsquote auf 8,4 Prozent - ein Wert der einstens um die 20 Prozent lag - und die Bereitschaft Zwei-Jahres-Abos abzuschließen sind weitere Indizien, dassSky mittlerweile Vieles richtig macht.

Das zeigt sich in der Umsatz-Entwicklung - stieg von 420,7 im vorjährigen auf 455,3 Millionen Euro im jetzigen Quartal - und auf den unterschiedlichen Gewinn-Ebenen. Das Quartals-EBITDA ist mit 21,9 Millionen Euro positiv. Das Quartals-EBIT noch nicht. Dieses war im dritten Quartal 2014 um ein Fünfaches höher und damit schlechter.

Porträt eines lächelnden Mannes vor einem Hintergrund mit dem Sky-Logo.
Sullivan verabschiedet sich im kommenden Juni als Sky Deutschland-CEO und wechselt in die USA zumNews Corp.-SenderFox. Damit bekommt das Medien-Unternehmen nach mehrjähriger englischsprachiger Führung mit Carsten Schmidtwieder einen deutschsprachigen CEO. Letzter deutscher Sky-CEO war Michael Börnicke. Er legte im September 2008 das CEO-Mandat nieder, hetzte hinter der Drei-Millionen-Kunden-Marke her, und wurde vonNews Corp-ManagerMark Williamsabgelöst. In siebenjähriger Knochen-Arbeit krempelten die Murdoch-ManagerSky um. Um diesen Weg fortzusetzen, steht Sky Deutschlandmittlerweile unter britischer Führung durchSky plc.

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