Rupert Murdoch, der Patriarch in der
News Corporation und über Sky, hatte, aus heutiger Sicht zahllosen Jahren, die Vision, dass Pay-TV in Deutschland - Österreich war in dieser Vision irgendwie inkludiert - funktioniert und profitabel ist. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk beweist Pay-TV-Erfolg ja längst innerhalb seiner Rahmbedingungen. Murdochs Vision wurde seither ebenso oft entweder milde oder spöttisch belächelt. Allmählich wird Murdochs Vision Realität. Der, allerdings auch erhebliche Einsatz, bewirkt, dass Sky in Deutschland und Österreich sukzessive Gewinne abzuwerfen beginnt.
Das Medien-Unternehmen veröffentlichte soeben die vorläufigen betriebswirtschaftlichen Ergebnis-Kennzahlen zum dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Und die vorliegende Abrechnungsperiode zeigt einmal mehr dass der scheidende CEO
Brian Sullivandas Unternehmen in die Profitabilität bürsten konnte.
Sky verzeichnete in den drei Berichtsmonaten ein Neukunden-Wachstum von netto 103.000. Die Zahl direkter Abonnenten erhöhte sich innerhalb eines Jahres - von Q3 2014 auf Q3 2015 - um 494.000 auf 4.225.000. Dieser Kundenstamm bezieht vom
Omni-Channel-Content-Anbieter 7.006.000 Abo-Produkte, was rein rechnerisch 1,66 Produkte bedeuten würde. Die gibt es bekanntlich nicht. Abonnenten beziehen daher derzeit im Schnitt ein oder zwei Abo-Produkte bei
Sky. Das Abo-Produkte-Volumen erhöhte sich innerhalb des Jahreslaufes um 981.000 Stück.
Das Rezept für diese Absatzmarkt-Entwicklung besteht unter anderem aus
Game of Thrones,
House of Cards, True Detecitve, Veep, Neuerungen wie
Fortitude, Fussball, der ständigen über alle Endgeräte bestehenden Verfügbarkeit dieser Inhalte, höherer Kundenzufrieden und dadurch besserer und stärkerer
Kundenbindung. Der weitere Rückgang der rollierenden Kündigungsquote auf 8,4 Prozent - ein Wert der einstens um die 20 Prozent lag - und die Bereitschaft Zwei-Jahres-Abos abzuschließen sind weitere Indizien, dass
Sky mittlerweile Vieles richtig macht.
Das zeigt sich in der Umsatz-Entwicklung - stieg von 420,7 im vorjährigen auf 455,3 Millionen Euro im jetzigen Quartal - und auf den unterschiedlichen Gewinn-Ebenen. Das Quartals-EBITDA ist mit 21,9 Millionen Euro positiv. Das Quartals-EBIT noch nicht. Dieses war im dritten Quartal 2014 um ein Fünfaches höher und damit schlechter.
Sullivan verabschiedet sich im kommenden Juni als
Sky Deutschland-CEO und wechselt in die
USA zum
News Corp.-Sender
Fox. Damit bekommt das Medien-Unternehmen nach mehrjähriger englischsprachiger Führung mit
Carsten Schmidtwieder einen deutschsprachigen CEO. Letzter deutscher Sky-CEO war
Michael Börnicke. Er legte im September 2008 das CEO-Mandat nieder, hetzte hinter der Drei-Millionen-Kunden-Marke her, und wurde von
News Corp-Manager
Mark
Williamsabgelöst. In siebenjähriger Knochen-Arbeit krempelten die Murdoch-Manager
Sky um. Um diesen Weg fortzusetzen, steht
Sky Deutschlandmittlerweile unter britischer Führung durch
Sky plc.
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