Sendehals

atSven Gächter zerbricht sich den Kopf weshalb ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz "längst hätte zurücktreten müssen - aber keine Sekunde lang daran denkt". Wrabetz hätte, argumentiert der profil-Chefredakteur zurücktreten müssen, "um einen skandalösen strukturellen Notstand offenzulegen".
Räudige Antithese

Er tut dies nicht, da Wrabetz "an der Verwaltung dieses Notstandes gearbeitet hat, taktisch geschickt zunächst, mittlerweile offenbar nur noch vom Impetus getrieben, ORF-Generaldirektor zu bleiben, und sei es um den Preis tiefer Einsamkeit, vor allem aber um den Preis einer Beschädigung der Intgerität des Hauses bis hin zur Irreparabilität".

Gächter hat sicher nicht vergessen, dass es in Österreich in den ersten Reihen keine Rücktrittskultur gibt. Wrabetz Weiterverbleib erweckt in Gächter den Verdacht, dass er "zum Totengräber des ORF würde, weil die Politik keinen lebendingen ORF will", denn "ehe sie ihn (den ORF, Anm. d. Red.) in die Unabhängigkeit entlässt, lässt sie ihn verkommen".

Dieser Politik, wobei er die "noch tonangebenden ehemaligen Großparteien SPÖ und ÖVP" meint, attestiert der profil-Chefredakteur "Skrupellosigkeit". Diese Politik, so Gächter, "missbraucht den Rundfunk nach Belieben. Zur Skurpellosigkeit sieht er "Kumpanei, Dilettantismus und Kurzatmigkeit in der Geschäftsführung" gepaart und "bildet die denkbar räudigste Antithese zum hehren Bildungsauftrag der Anstalt und das denkbar schlechteste Rüstzeug für eine verschärfte mediale Wettbewerbssituation".

Mehr: profil.at/Blog Sven Gächter (profil, Nr. 47, 22. November, Seite 15)

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