Selbstwahrnehmung österreichischer Mediennutzer

Eine Familie sitzt vor dem Fernseher und bewertet eine Gesangsdarbietung.
atWelcher Mediennutzer bin ich? Eine Frage auf die ad hoc jeder eine Spontan-Antwort geben könnte, die aber bei längerer Selbstreflexion doch nicht so einfach zu beantworten ist. Wenn es beispielsweise um die Medienkompetenz also jene Sicherheit und Sattelfestigkeit mit den Spielregeln und Erscheinungsformen spezifischer Mediengattungen, um eine saloppe aber auch nicht unbedingt wissenschaftliche Definition zu liefern. Aus der Media-Agentur OMD Österreich kommen Antworten zur Mediennutzungskompetenz der Österreicher und bündelte gegenwärtige Nutzertypen in vier "Prototypen":

Der als Mainstream Entertainist definierte Mediennutzer in Österreich zeichnet sich durch das Credo Ich nutze Medien hauptsächlich, um mich zu unterhalten aus und ist mit 45 Prozent der am häufigst vertretene Typus.

Er ist ein TV-Mensch, liest eine österreichweite Boulevard-Zeitung und nebenbei Special-Interest-Titel. Seine bevorzugte Mediennutzungsform ist das Home-Entertainment. Facebook ist für diese Gruppe "überdurchschnittlich" von Social-Gaming geprägt.

Eine stilisierte Darstellung von Personen, die in einem modernen Büro interagieren, einige davon über einen Videoanruf.

Die Pragmatiker sind zweitverbreitetste Mediennutzer-Gruppe. Sie sind geprägt von der mehr oder wenig deutlich ausgeprägten Handlungsmaxime: Ich nutze Medien dann intensiv, wenn ich sie gezielt dafür einsetzen kann, meinen Alltag zu organisieren und zu vereinfachen. Ihre Ansprüche an Medien setzen sich aus deren Praktikabilität, Nutzbarkeit und Benutzerfreundlichkeit zusammen und werden bevorzugt.

Ihr Alltag besteht aus einer "stark ausgeprägten Parallelnutzung" von allen Medien. Soziodemografisch sind sie stark in der etablierten Mittelschicht vertreten und durch ihre Familienorientierung gekennzeichnet.

Ein Mann sitzt um 19:00 Uhr in einem Sessel vor dem Fernseher.

Dann folgt, gemessen an der Verbreitung, und mit elf Prozent Anteil an allen Mediennutzern eine kleine Gruppe, der sogenannte Refusenic. Sein individueller Medienzugang ist von der Haltung Das immer größer werdende Angebot an Medien überfordert mich - ich nutze lieber Bewährtes geprägt. Sie sind, von der gegenwärtigen Schnelllebigkeit, Hektik und den Ambivalenzen verunsicherte Skeptiker. Anstatt ein gewisses Maß an Unsicherheit akzeptieren zu lernen, halten sie an Vertrautem fest. Refusenics sind "überzeugte Nutzer klassischer Medienangebote" und nutzen in dieser Haltung gelernte und vertraute Programme und Formate.

Für sie hat das Fernseh-Gerät und der lineare Fernsehkonsum, die in der TV-Branche oft zitierte Lagerfeuer-Funktion. Dazu gesellt sich ein Mobiltelefon, das ein Feature Phone und kein Smartphone ist und dessen wichtigsten Aufgaben das Telefonieren und die SMS-Kommunikation sind.

Eine Person interagiert mit einer Augmented-Reality-Anwendung in einem Café.

Im Gegensatz zu den Refusenics und anteilsmässig nur um zwei Prozent weniger als diese sind die Digital Forerunner also all jene Menschen, die sich auf alles stürzen was in irgendeiner Form Digitalisierung, Vernetzung und neueste Technologie vermittelt.

Diese Gruppe kann man durchaus auch als Early Adopter ausweisen. Daher kennzeichnen sie sich durch ihre Mobilität. Sie sind jung, männlich und trendorientiert.

Ihre Mediennutzung ist sowieso digital. Aber auch digital parallel. Daher muss ihnen der Content entweder folgen oder andersherum betrachtet auf jedem von ihnen genutzten Screen zur Verfügung stehen. Lagerfeuer-Fernsehen verschwindet bei ihnen zusehends im Sonnenuntergang am medialen Horizont. Lineares Radioprogramm erreicht sie bestenfalls im Auto. Printmedienmarken-Kontakte entstehen ebenfalls nur digital oder per Apps.

Diese Clusterung entstammt der sogenannte OMD Media Map, deren Ergebnisse zur "Mediennutzung von Heute und die der Zukunft auf Marktforschungsarbeit durch meinungsraum.at beruhen.

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