RTL setzt "Stern TV" und "Spiegel TV" ab

Ein lächelnder Mann im Anzug steht vor einem roten MTV-Logo.
Weil der Privatsender nicht mehr zur Ausstrahlung verpflichtet ist, nimmt RTL die Informationssendungen vorerst aus dem Programm.

Der Privatsender RTL setzt nach einem Gerichtsurteil zu Sendezeiten für unabhängige Dritte in seinem Programm "Stern TV" und "Spiegel TV" vorerst ab. "Durch den Beschluss des OVG Niedersachsen sind wir bis auf Weiteres nicht mehr zur Ausstrahlung der Drittsendezeiten der dctp verpflichtet", teilte RTL-Sprecher Christian Körner am Freitag mit.

Beide Sendungen werden von der Firma dctp verantwortet. Man werde die Formate wieder ins Programm nehmen, "sobald dies medienrechtlich wieder geboten ist". Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hatte entschieden, dass RTL wegen eines Formfehlers zunächst nicht mehr zur Ausstrahlung von Drittanbieter-Programmen verpflichtet ist.

Formfehler

Die Versammlung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) hatte im Juni vergangenen Jahres dctp ausgewählt und ihr Direktor den sofortigen Vollzug der Zulassung angeordnet - diese Anordnung hätte aber ebenfalls die Versammlung erlassen müssen.

Konkret heißt das im RTL-Programm vorerst: An den kommenden beiden Sonntagen (20./27. Juli) fällt "Spiegel TV" aus und am nächsten Mittwoch (23. Juli) eine Doppelfolge von "Stern TV". Für Dienstagabend (22. Juli) strich der Sender zudem das ebenfalls betroffene Format "10 vor 11". Stattdessen zieht RTL andere Sendungen sowie Spielfilme vor.

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