RTL Group forciert Sparkurs

eu // Gemäß der Kunst des Weglassens veröffentlicht die RTL Group vorläufige betriebswirtschaftliche Kennzahlen zum dritten Quartal und zum Geschäftsverlauf nach neun Monaten. Der Umsatz geht in beiden Berichtszeiträumen, gemessen an den Vorjahresvergleichsperioden, zurück. Im dritten Quartal um 5,0 und nach drei Quartalen um 8,3 Prozent. Währungs- und sondereffektebereinigt geht der Umsatz des TV-Konzerns um 6,4 und 9,2 Prozent zurück. Glanzstück des Quartalsergebnisses ist das EBITA-Ergebnis, das sich, aufgrund rigiden Kostenmanagements von 75 auf 92 Millionen Euro um 22,7 Prozent verbessert.
Kostenschrauben anziehen

An Glanz verliert diese Kennzahl jedoch in der Kumulation. Denn nach neun Monaten des Geschäftsjahres liegt das EBITA-Ergebnis um 28,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Werbeerlös-Rückgänge aller RTL-Group-Unternehmen, Anlaufverluste wie etwa bei der Alpha Media Group in Griechenland durch Restrukturierungskosten und Abschreibungen ausgelöste Sondereffekte verschlechtern das EBITA-Ergebnis. Womit der Quartalsbericht in seiner Detailliertheit endet. Gemessen am Quartalsbericht der ProSiebenSat.1 Media AG ein "öffentlichkeitsscheues" Ergebnis, das zu Vermutungen veranlaßt. So dürfte sich beispielsweise das Verlustniveau nach drei Quartalen nur marginal verbessert haben. Im Halbjahresergebnis hatte die RTL Group einen Verlust in Höhe von 105 Millionen Euro ausgewiesen. Der Konzern avisiert eine Entspannung am Werbemarkt jedoch keine Erholung. Die Marktlage bleibt, wie mitgeteilt wird, riskant und ist schwer einzuschätzen. Deshalb wird die RTL Group weiter an den Kostenschrauben drehen und peilt damit eine weiter EBITA-Ergebnis-Verbesserung an.

RTL Group/Q3-Earnings-Report RTL Group/Kernergebnisse Halbjahr 2009

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