Die jüngsten Reichweiten-Ergebnisse für Online-Angebote in Österreich zeigen einen Markt, der einem Bienstock gleicht.
10.04.15, 16:15
Es brummt im digitalen BienenstockÖsterreich. Die Ergebnisse der jüngsten Welle, der fünfzehnten, der RegelstudieÖWA Plus ist veröffentlicht. Sie zeigt was 123 Online-Angebote - darunter neu DieTagespresse, Immosuchmaschine und Skip - sechs Vermarkter und 1.107 buchbare Belegungseinheiten unter und für 5,6 Millionen Internet-Nutzer in Österreich leisten. Diese Nutzerschaft repräsentiert wiederum 91,4 Prozent der gesamten Internet-Nutzer im Markt.
Von den genannten 5,6 Millionen Nutzern greifen 59,7 Prozent auch mobil auf die von ihnen präferierten Online-Angebote zu. 40,3 Prozent beschränken ihre Internet-Nutzung weiterhin auf stationäre Endgeräte. Daraus leitet sich die Trennung in stationäre und mobile Reichweite ab. Wobei hier angemerkt werden muss, dass Tablet-Zugriff auf Angebote als stationäre Nutzung verbucht und App-Nutzung in derÖWA Plusnicht berücksichtigt sind. Ungeachtet dieser methodischen Feinheit stieg die, erwartungsgemäß, Unterwegs-Nutzung von Welle IV des Jahres 2013 zur jetzt veröffentlichen Welle IV des Jahres 2014 um 6,9 Prozent. Und überdurchschnittlich.
In der stationären und mobile Nutzung gleichermaßen dominierendes Einzelangebot istWillhaben.at. Der Marktplatz kommt im Monat auf 37,3 Prozent stationäre und 16,4 Prozent mobile Reichweite. Dahinter liegt das journalistische Angebotderstandard.atmit 29,0 stationärer und 13,2 mobiler Reichweite. Das Angebot verdrängt in der stationären NutzungGMX.atvom bisherigen Platz.GMX.atbüßt in der Gegenüberstellung der Berichtszeiträume um 3,0 Prozentpunkte stationäre Reichweite ein und liegt in der mobilen Verbreitung auf dem elften Platz.
Herold.at kann sich aufgrund eines 6,0 Prozentpunkte nicht mehr an der Spitze der stationären Reichweiten-Führenden halten und fällt hinter Krone.at - das Portal verzeichnet einen Reichweiten-Zuwachs von 3,1 Prozentpunkte - zurück. Die höchsten Zuwächse an stationärer Reichweite unter den 20 führenden Einzelangeboten erringen Ichkoche.at (3,8 Prozentpunkte), Meinbezirk.at - Woche.at (3,4 Prozentpunkte), die zuvor genannte Krone.at und Prosieben.at mit jeweils 3,1 Prozentpunkten.
Krone.at steigert die mobile Reichweite auch und zwar um 4,2 Prozentpunkte. Wird in diesem Wachstum allerdings von Heute.at - 5,2 Prozentpunkte - überflügelt.
Im Dachangebote-Spektrum ist klar wer den größten Verbreitungsradius im Nutzermarkt für sich verbuchen kann: dasORF.at-Network. Man könnte der Meinung sein, dass die Position des öffentlich-rechtlichen Internet-Angebotes in Stein gemeißelt erscheint. Das ist längst nicht mehr so klar, wie es bislang war. DasStyria Digital One
Dachangebotpirscht sich an das gebühren-finanzierte Online-Network heran. In der mobilen Reichweite liegen die beiden
Dachangebote nur mehr knapp auseinander:
ORF.at mit 23,3 und SDO mit 22,1 Prozent. Beide Reichweiten wuchsen. Das SDO-Netzwerk (plus 6,6 Prozentpunkte) weist aber eine bessere und nachhaltigere Wachstumsdynamik aus als jenes des
ORF mit plus 3,8 Prozentpunkten. Die stationäre Reichweiten klaffen noch deutlicher auseinander.
Das beste stationäre Reichweiten-Wachstum in der jüngsten ÖWA-Plus-Welle verzeichneten auch das schon erwähnteStyria Digital One
Dachangebot(3,8 Prozentpunkte), vor demSevenOne Interactive Network (3,7 Prozentpunkte),Regionalmedien
Austria Digital(3,6 Prozentpunkte) und dieCineplexx Gruppe(3,4 Prozentpunkte). Ihre Zuwächse nehmen sich im Verhältnis zum jüngsten Wachstum desMicrosoft Advertising-Netzwerkes mäßig aus. Dieses Netzwerk, das in der jüngeren Vergangenheit drohte zunehmend an Fahrt zu verlieren, meldet sich wieder mit einem deutlichen Signal Nutzungsstärke gewinnen zu wollen, zurück.
Das Vorhandensein wirkungsvoller mobiler Strategien stellen die Reichweiten-Zuwächse nicht nur in der Styria-Gruppe sondern insbesonders auch des SevenOne Interactive Networks mit 6,8 Prozentpunkte und des oe24-Netzwerkes mit 5,1 Prozentpunkten Wachstum.
Unter den Vermarktungsgmeinschaften setzt sich Goldbach Audience aufgrund der Übernahme des adworx-Portfolios an die Reichweiten-Spitze. Der Vermarkter katapultiert sich mit nicht-organischer Reichweitenzufuhr um 21,1 Prozentpunkte auf 63,4 Prozent Reichweite. Ein derartiger Sprung ist in Österreich ohnehin organisch nicht machbar. Goldbach Audience liegt aber in Rufweite von Styria Digital One. Diese Vermarktungsgemeinschaft kommt auf 60,3 Prozent Reichweite. Und deren Wachstumspotenzial ist aufgrund des dahinter stehenden Medien-Konzerns deutlich größere als aller weiteren in dieser Kategorie geführten Vermarktungsgemeinschaften.
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