Regional-TV-Sender bündeln Reichweiten zu R9

Eine Gruppe von Personen steht auf einer Treppe und hält Schilder mit Logos verschiedener regionaler Fernsehsender Österreichs.
atIn R9 manifestiert sich eine neue TV-Reichweite für Österreich. Zehn regionale TV-Anbieter in neun Bundesländern schlossen sich zu dem Vermarktungsunternehmen R9 zusammen. Damit endet und beginnt gleichermaßen eine Entwicklung im österreichischen Regional-TV-Markt. "Wir machen unserer Nähe zu den Zuschauern in dem jeweiligen Bundesland österreichweit werbenden Unternehmen verfügbar", erklärt Marcin Kotlowski, der Geschäftsführer von R9 sowie von W24 und WH Medien. Mit dem Unternehmen endet aber auch das bislang vergebliche Bemühen diese Reichweite zu etablieren. Denn, wie Wolf-Dieter Holzhey, Geschäftsführer von LT1 erklärt, fehlte in Wien in der Vergangenheit der Schlußstein für dieses Vermarktungsprodukt.

Das Regional-Fernsehen in Österreich erreicht, wie in einer IFES-Studie nachgewiesen wird, "pro Monat über zwei Millionen Österreicher ab 15 Jahren. Über 350.000 Personenen erklären, "heute oder gestern" das Programm eines Regionalsenders gesehen zu haben". Und, laut Teletest, erreichen die Regional-TV-Sender "1,8 Prozent Tagesreichweite und zehn Prozent Monatsreichweite".

Kotlowski erklärt, die R9-Gründung basiere auf zwei Trends: einerseits, auf der Entwicklung hin zur Region und "zum Grätzl" und andererseits aufgrund der Zusammenschlüsse regionaler Anbieter in überregionalen Partnerschaften.

Werber Rudi Kobza, der mit Kobza Media zu 30 Prozent an dem Unternehmen R9 beteiligt ist, sieht die Globalisierung als den Nährboden für eine mittlerweile ausgeprägte Besinnung und Bedeutungsgewinn des direkten regionalen Umfelds von Menschen. Darüber hinaus spielt für die R9-Gründung noch die Tatsache mit, dass österreichisches Regionalfernsehen "bislang kleinteilig und umständlich zu buchen war".

Kobza, Kotlowski und Holzhey verweisen auf den Vermarkter RMS Austria, der als Modell für R9 Pate steht und auch den Schlüssel für den künftigen Vermarktungserlös liefert. "Die RMS lukriert 50 Prozent aus der überregionalen Werbebewirtschaftung", avisiert Kotlowski.

Das TV-Vermarktungsunternehmen hat den operativen Betrieb aufgenommen und die Reichweite ist zu einem Tausender-Kontakt-Preis von 42 bis 44 Euro buchbar. Das ist der erste Schritt der in drei Phasen gegliederten R9-Entwicklung. In der nächsten Phase findet eine technische Zusammenschaltung der zehn verbundenen TV-Programme statt. Dabei bedienen wir uns der ORF-Techniktochter ORS und installieren die, wie Kotlowski erläutert, "sekundengenaue Abrechnung der Werbeblöcke". Und in der dritten Phase, ergänzt er, schaffen wir gemeinsamen Inhalt, der als "gemeinsames Flächenformat" für die Primetime definiert ist und derzeit unter dem Arbeitstitel Österreich-Bild firmiert.

Neben Kobza sind WH Medien und Holzhey mit jeweils 35 Prozent Gesellschafter von R9.

R9 besteht aus

W24 - Wien
P3tv - NÖ
N1 - NÖ
schau tv - Burgenland
LT1 - OÖ
KT1 - Kärnten
RTS Regional TV Salzburg - Salzburg
tirol tv - Tirol
Ländle TV - Vorarlberg

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