Private Radiosender hängen in Wien Ö3 ab

Ein silberfarbenes Astrasound Digitronic Radio mit ausgefahrener Antenne vor einer beigen Wand.
Der aktuelle Radiotest zeigt bei den österreichweiten Hörerzahlen wieder kleine Verschiebungen.

Das Gletschereis des öffentlich-rechtlichen Hörfunks schmilzt langsam, aber stetig. Das zeigte auch der aktuelle Radiotest für das zweite Halbjahr 2013, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Dort zeigten sich die gleichen Größenverhältnisse wie stets – Ö3 und der Rest des ORF neben einer Armada an aufholenden Privaten als Marktführer – und eine Premiere in Wien: In der radiotechnisch heiß umkämpften Bundeshauptstadt hängten erstmals die Privaten Ö3 ab, wenn auch nur gemeinsam und nur in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

Hier fuhren die in der Vermarktungsgesellschaft RMS zusammengefassten Privaten gemeinsam 34 Prozent Tagesreichweite ein, während Ö3 auf 32,9 Prozent kam. KRONEHIT als stärkster Privater lag bei 14,6 Prozent in der Bundeshauptstadt. Bundesweit fuhr der Sender 18,2 Prozent in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen ein. Bei den Hörern ab zehn Jahren betrug die Tagesreichweite 12,3 Prozent.

Stabiler ORF

Aktuell liegt die Radioflotte des ORF recht stabil: Die Regionalradios verloren zwar minimal bei der Tagesreichweite (31,8 Prozent), konnten aber mit 35 Prozent einen stabilen Marktanteil erzielen. Ö1 legte bei der Tagesreichweite um 0,7 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent zu, während der Marktanteil um einen Prozentpunkt auf fünf Prozent fiel. FM4 blieb mit 3,5 Prozent Tagesreichweite und zwei Prozent Marktanteil relativ konstant. Ö3 erzielte 36,6 statt 36,8 Prozent.

Bewegung zeigt der Vergleich mit dem Wert vor zehn Jahren. Die Tagesreichweite der ORF-Radios betrug im zweiten Halbjahr 2003 noch 74,7 Prozent. Zehn Jahre später waren es 67,6 Prozent.

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