PR schlägt Werbung nicht
Aufgrund ihrer mehr oder weniger deutlichen Offenheit als Werbung ist die Reaktanz gegenüber der Werbung unter den Konsumenten höher. Da PR für Konsumenten im Grunde unsichtbar ist, führt deren nicht bewußte Wahrnehmung quasi zu keiner Reaktanz und damit zu höherer Glaubwürdigkeit.
Würde PR in Medien konsequent gekennzeichnet und genauso sichtbar wie Werbung auftreten, würde Herr Rolke ähnliche Wirkungseffekte für Öffentlichkeits- und Medienarbeit feststellen wie er dies im "Leistungstest" der Werbung attestiert. Dass es sich um Kommunikation in Medien handelt, verbindet PR und Werbung. Sonst, aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen, wenig.
Es ist diskussionwürdig welcher Grad an Dreistigkeit mitunter erreicht wird wenn PR-Agenturen sich in die Markenführung einmischen und markenbildende Fähigkeiten ursurpieren wollen. Rolkes Leistungsschau symbolisiert diesen skizzierten Paradigmen-Wechsel in der Branche. Genährt wird diese Entwicklung von werbungswilligen aber nicht markenführenden Unternehmen, die sich Kreations- und Mediakosten sparen wollen. Sie sind empfänglich für die Argumente der PR-Branche und lassen sich von einem vordergründig höheren ROI, den die PR verspricht, blenden. Das erklärt auch die Entwicklung der letzten zwei bis drei Jahre in der die PR floriert während das klassische Agenturgeschäft - unter anderem deswegen - darbt.
Thomas Loser
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