Post will stärker ins Digital-Geschäft

Ein Mann mit Brille, weißem Hemd und Krawatte gestikuliert mit der Hand.
atDie österreichische Post forciert den eCommerce-Bereich, plant einen Austria-Shop und denkt über Beteiligungen an Start-ups nach.

"Beim Online-Shopping haben wir noch mehr vor als hinter uns", erklärt Post-Generaldirektor Georg Pölzl im Interview mit der futurezone. Derzeit arbeitet man an einem eigenen Austria-Shop, einem Online-Shopping-Portal für österreichische Unternehmer. Postintern läuft das Projekt des österreichischen Marktplatzes unter der Bezeichnung "eCommerce enabling". Pölzl: "Der regionale Markt ist unsere Stärke, daher wollen wir auch kleine Händler ins Internet bringen und werden schlüsselfertige Online-Shop-Lösungen anbieten, damit sie ihre Produkte im Web verkaufen können." Die Post werde die Produkte dann als Logistik-Partner zustellen. Wie die österreichische Shopping-Plattform heißen wird, ist noch geheim, allerdings soll sie noch im Herbst starten.

Die Post will sich künftig weiter an Start-ups beteiligen, "wenn sie mit unserer Branche und mit Logistik zu tun haben", so Pölzl zur futurezone. "Wir suchen nach Lösungen, die uns zu einem noch besseren Logistikdienstleister für Versender und Empfänger machen, also Innovationen im Zustellbereich sind für uns besonders spannend." Aber: "Innovationen muss eigentlich aus dem Unternehmen kommen – auch wenn es noch so schwierig ist. Wenn es ein Unternehmen schafft, Innovation im eigenen Haus zu entwickeln, dann hat man es geschafft."

Im vergangenen Jahr hat man sich mit 40 Prozent am deutschen Pharma-Logistiker AEP beteiligt und verzeichne bereits ein "gigantisches Wachstum". Gestartet am 1. Oktober 2013 habe man bereits mehr als fünf Prozent aller deutschen Apotheken unter Vertrag. Tendenz steigend.

Doch die Pharmabranche ist nur ein Bereich, in der die Post tätig ist, "wir experimentieren auch mit allen österreichischen Lebensmittelhändlern", so Pölzl. In drei Wiener Bezirken würden verschiedene Zustellformen getestet, in Oberösterreich laufe eine Kooperation mit der FH Oberösterreich und der Pfeiffer HandelsgmbH. Man teste derzeit passive Kühlsysteme, also Behältnisse, die die Temperatur halten können.

Dass Sendungen künftig per Drohnen zugestellt werden, wie es Amazon Anfang des Jahres propagiert hat, glaubt Pölzl gegenwärtig nicht. "Das war der Riesen-PR-Gag von Amazon und viele sind darauf reingefallen." Technisch sei die Drohnen-Zustellung nicht schwierig umzusetzen, allerdings praktisch fast unmöglich. "Lufverkehrkehrstechnisch ist das ja nicht unproblematisch."

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