Paywall beeinträchtigt Online-Traffic nicht

Porträt eines Mannes mit braunen Augen.
euDiese Erfahrung machen Online-Medien-Betreiber in Polen ein Monat nach der Einführung des Piano Media-Zahlungssystems. Damit hat das System seine erste Feuerprobe in dem Markt bestanden. Das Medien-Unternehmen Murator, das zwei Lifestyle-Websites betreibt, berichtet, dass die Einführung der Bezahlungspflicht ausgewählter Online-Inhalte keine nachteiligen Effekte auf den Traffic und die Page Views der beiden Online-Medien hat. Dadurch bleibt wiederum deren Werbebewirtschaftung unbeeinträchtigt.

"Wir führten eine Traffic-Impact-Studie durch, um die Effekte der Paid-Content-Einführung auf die Nutzer zu analysieren", erklärt Agnieska Starewicz-Jaworska, Content-Direktorin bei Murator, dazu. Mit dieser Analyse sollte nicht nur die Entscheidung für das Piano Media-System begründet sondern eine vertrauensförderndes Zeichen innerhalb des Medien-Unternehmens gesetzt werden.

Im Falle von Muratordom.pl erfolgte parallel zur Einführung der Content-Zahlungspflicht auch die Ausweitung des Premium Content-Angebots. Und das war, wie Starewicz-Jaworska ausführt, ein wichtiger Impuls für den Zugewinn neuer Nutzer. Die Content-Direktorin nennt diese Entwicklung als die entscheidende Erfahrung der letzten Wochen. "Wir sehen damit den Beweis erbracht, dass wir unsere Stammleser nicht vergraulen und gleichzeitig neue Leser gewinnen, denen es nichts ausmacht für die Inhalte zu bezahlen", resümiert Starewicz-Jaworska.

Andere polnische in das System eingebundene Medien-Unternehmen bauen ihr Paid Content-Angebot aus. Die Tageszeitung Gazeta Wyborcza macht die Nutzung der digitalen Edition des Magazin-Supplements Friday Extra zahlungspflichtigt.

Darüber hinaus kristalliert sich heraus, dass polnische Konsumenten ihre digitalen Medien-Abos morgens zwischen 8 und 10, mittags von 12 bis 13 und abends von 20 bis 22 Uhr kaufen.

Mittelfristig geht es für die, an dem Zahlungssystem partizipierenden Medien-Unternehmen darum, ihre Angebote an zahlungspflichtigem Premium Content auszubauen und diese Inhalte attraktiv in ihren digitalen Medien anzubieten. Dabei geht es darum diese Inhalte leichter auffindbar zu machen, zu gliedern, zu sortieren, zu personalisieren und zu individualisieren sowie auf verschiedenen Endgeräten verfügbar zu machen.

atmedia.at

Kommentare