Parteien verdoppelten Werbeausgaben

Parteien verdoppelten Werbeausgaben
Österreichs Parteien erhöhten im Wahljahr 2015 ihre Kommunikationsanstrengungen und Werbeausgaben deutlich.

Bislang flossen 29 Millionen Euro von politischen Parteien in Österreich in diesem Jahr in ihre Kommunikation. Diesen Bruttowerbewert errechnete das Marktforschungsunternehmen Focus. Die Ausgaben fließen zu einem beträchtlichen Teil in die Werbung im Rahmen der Landtagswahlen im Burgenland, der Steiermark, Oberösterreich und Wien. Im Jahr 2010, wie von Focus angeführt wird, wurden die Landtage in Wien, im Burgenland und der Steiermark gewählt. Damals wendeten politische Parteien 19 Millionen auf, um diese Mittel in ihre Kommunikation zu investieren. Das Werbe-Ausgaben der Parteien werden heuer tatsächlich über den zuvor genannten 29 Millionen Euro liegen, da die Focus-Berechnungen für diese Zwischenbilanz im September unterbrochen werden mussten. Und da die Parteien ihren Werbedruck, um unentschlossene Wechselwähler in den Schlußphasen der Wahlkämpfe zu erreichen, in die letzten Tage vor dem Urnen-Gang erhöhen.

"Die Werbeschlacht zum Wahltag hin wird immer intensiver. Wir haben eine hohe Anzahl an Unentschlossenen. Da ist es für die Parteien wichtig, in den letzten zwei Wochen vor der Wahl Werbepräsenz zu zeigen“, erklärte Klaus Fessel, Focus-Geschäftsführer, im Rahmen der heute Vormittag in Wien erfolgten Präsentation der Bruttowerbeausgaben-Entwicklung politischer Parteien.

In der Aufschlüsselung dieser Kommunikationsausgaben zeigt sich, dass nahezu alle Parteien in ihren Anstrengungen Wähler zu erreichen und zu überzeugen, auf das Kern-Media-Mix Print und Außenwerbung setzen. Und alle weitere Media-Kanäle in den Partei-Plänen Randerscheinungen sind. Focus beziffert, dass "mehr als 90 Prozent des Bruttowerbevolumens in der politischen Werbung" in diese beiden Media-Gattungen fließen. Beispielsweise investierte die SPÖ im Mai 1,05 Millionen und im September 1,3 Millionen Euro in die Außenwerbung sowie 1,0 Millionen im Mai und 1,4 Millionen im September in Printmedien. Die ÖVP gab im Mai dieses Jahres 0,7 Millionen für Außenwerbung und 1,6 Millionen Euro für Printwerbung und im September 0,9 für Außen- und 1,8 Millionen Euro für Printwerbung aus. Brutto. Die FPÖ, die sich für die bevorstehende Wien-Wahl große Ziele gesetzt hat, investierte, in der Absicht sich damit auch den Bürgermeister-Sessel im Rathaus zu sichern, knapp eine Million Euro in Außen- uind 1,5 Millionen in Printwerbung.

In Summe gaben, errrechnete Focus, die SPÖ heuer bisher 9,9, die ÖVP 9,8, die FPÖ 5,3, die Grünen 2,8 Millionen Euro, die Neos und das Team Stronach je 700.000 brutto aus.

Die Ausgaben für Parteien-Werbung flossen zu einem erklecklichen Teil zur Kronen Zeitung und zu Österreich sowie in, aufgrund der vier regionalen Landtagswahlkämpfe, regionale Print-Titel wie Kleine Zeitung, Woche Steiermark, OÖ Nachrichten, Bezirksrundschau Oberösterreich oder auch in die Gratistageszeitung Heute. 15,2 Prozent der politischen Kommunikationsausgaben von Jahresbeginn bis in den September 2015 entfielen auf die Kronen Zeitung, 11,3 Prozent auf Österreich, 5,5 Prozent auf die Kleine Zeitung, 6,0 Prozent auf Heute und 4,1 Prozent auf den Kurier. Im September und im Vorfeld der anstehenden Wien-Wahl gingen über 40 Prozent des Print-Werbevolumens an die drei Werbeträger Kronen Zeitung, Österreich und Heute.

Focus resümiert, dass politische Werbung in Wahljahren, wie auch heuer, einen hohen Beitrag zur Werbekonjunktur liefern. Der Anteil der politischen Kommunikation am gesamten Brutto-Werbevolumen in einem Wahljahr werden von dem Marktforschungsunternehmen auf vier bis fünf Prozent berechnet.

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