Parlament-Homepage für zwei Millionen Euro
In dieser völlig veralteten Online-Messwährung wird von der Parlamentsdirektion auch der September mit "13 Millionen Hits" und "ca. 66.000 Besuchen" sowie die "955.000 Aufrufe von 265.000 Pages" ausgewiesen.
Vom Parlament wird der Relaunch als erfolgreich - als Indikatoren dafür werden "ein Zugriffsrekord und die stark rückläufige Anfragen zur Auffindbarkeit von Inhalten" genannt - attestiert.
Der "nörgelnde"
Rechnungshof kritisiert nicht nur die Kosten für Parlament.gv.at. Alleine die Volltextsuche wird von den gestrengen Prüfern mit 267.000 Euro beziffert. Es werden weiters die Umsetzung des Relaunches mittels "Linienorgansiation statt umfassender Projektorganisation" kritisiert sowie Mängel im Vergabeverfahren und die zu geringe Flexibilisierung von IT-Dienstleistungsverträgen konstatiert. Der Rechnungshof empfiehlt darüber hinaus ein Insourcing von IT-Dienstleistungen.
Die Parlamentsdirektion widerlegt die vom Rechnungshof angestellten Zahlen der Kostenaufstellung mit dem Argument, dass "sämtliche Massnahmen, die nur zufällig und ausschließlich im zeitlichen Konnex mit dem Web-Relaunch standen, dem Vorhaben zugerechnet wurden". Und weiter: "Das Parlament hat, um Arbeitsabläufe zu erleichtern und das Vorhaben nicht unnötig aufzublähen, ein Kernvorhaben definiert und jeweils nur die diesem Kernvorhaben zurechenbaren Massnahmen in seine Information aufgenommen."
Und das Parlament weist darauf hin, dass der Rechnungshof Bruttobeträge ausweist und Kosten, die als interne Kosten im Zusammenhang von bestehenden Dienstleistungsverträgen definiert sind, von den Prüfern als "externe Kosten bewertet" wurden.
Parlament.gv.at ist ein Konzept, eine Frontend-Entwicklung sowie eine Design-Arbeit von Fonda.
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