ORF wehrt sich gegen Google und Adblocker
Dubiose Geschäfte“ und „digitale Wegelagerei“ nannte es die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Sommer, von „Marktmacht-Missbrauch“ spricht nun der ORF. Die Rede ist von der deutschen Eyeo GmbH, deren Internet-Werbefilter „ Adblock Plus“ von weltweit über 60 Millionen Menschen genutzt wird. Es geht außerdem um die Kooperation von Eyeo mit Google. Der Internet-Konzern zahlt nämlich dafür, dass Google-Werbung von „ Adblock Plus“ nicht gefiltert wird und bei Usern landet. Der ORF hat am Montag deshalb eine Sachverhaltsdarstellung an die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) übermittelt.
Werbeblocker-Software wird von vielen Internet-Usern eingesetzt, um ungewünschte Online-Werbung während der Internet-Nutzung zu unterdrücken. Betreiber von Internet-Werbefiltern versprechen denn auch „Surfen ohne Werbung“. Eyeo hat freilich bereits vor zwei Jahren in sein Programm „ Adblock Plus“ eine Funktion eingebaut, mit der „akzeptable Werbung“ nicht mehr blockiert wird und dafür auch einen Kriterienkatalog erstellt. Dieser soll nach deutschen Medienberichten allerdings vor allem auf eine zahlungskräftige Werbeklientel zugeschnitten sein.
Google befindet sich auf der Eyeo-„Whitelist“. Und der Internet-Konzern zahlt für seine Anzeigen auch. Laut deutschen Branchenmedien fordert der Werbefilter-Anbieter für Werbefreischaltungen einen Umsatzanteil von 30 Prozent. Deutsche Verlagshäuser mit Nachrichtenportalen stört an dieser Vorgangsweise, dass „ Adblock Plus“ zunächst existierende Werbemodelle aushöhlt und damit jährlich Millionenumsätze kostet.
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