ORF-Programmplaner wechselt zu Servus

Mitten in der heißen Phase der Erstellung eines neuen Programmschemas wechselt eine Schlüsselfigur zur Konkurrenz: ORF-Programmplaner Robert Altenburger heuert Mitte Juli als Chefredakteur bei Servus TV an. "Es ist sich gerade noch ausgegangen, bevor es problematisch geworden wäre. Ich weiß nicht, was beim ORF die konkreten Umsetzungspläne sein werden", sagt er.
Trotzdem bringt der 43-Jährige wertvolles Knowhow nach Salzburg – er war zuletzt für die Planung von ORF 2 und Programmschwerpunkten zuständig. Er gehe, sagt Altenburger, "aufgrund eines tollen Angebots". Der Abgang vom ORF sei friedlich vollzogen worden. Servus TV habe nicht direkt angefragt, der Kontakt sei über eine Headhunting Agentur hergestellt worden.
Altenburger ist nicht der erste prominente ORF-Mitarbeiter, der ins Red-Bull-Mediahouse wechselt. Für besonders viel Aufmerksamkeit sorgte Ende 2010 der Abgang der gesamten "Universum"-Redaktion rund um Walter Köhler.
Wenn die Rede auf seinen neuen Arbeitgeber kommt, gerät Altenburger ins Schwärmen: "Der Sender gibt in letzter Zeit massive Signale von sich. Da weht einem ein Spirit um die Nase, das ist ein Wahnsinn. Das gestalterische und journalistische Niveau ist beeindruckend, die Motivation hoch." Außerdem verbinde Servus TV die "Inhalte eines öffentlich-rechtlichen Senders mit der Flexibilität eines Privatsenders. Das gibt es sonst nirgends."
Neuorganisation

Das Engagement von Altenburger ist offenbar Teil eines größeren (Expansions-)Plans. Dem Vernehmen nach steht eine Neuorganisation der Chefetage von Servus TV bevor; Geschäftsführer Martin Blank übernahm Anfang des Jahres auch die Agenden des ehemaligen Programmdirektors Wolfgang Pütz. Und der Mateschitz-Sender verstärkt seine Präsenz in Deutschland. Seit Mai, wurde am Freitag via Presseaussendung mitgeteilt, sei der Sender für 80 Prozent aller deutschen Fernsehzuschauer empfangbar.
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