ORF-Gebührenerhöhung nicht notwendig

at"Der ORF ist hervorragend mit Finanzmittel ausgestattet. Mehr ist nicht notwendig. Die Politik müsste den ORF vielmehr dazu anhalten, seine Kosten unter Kontrolle zu bringen!" So argumentiert Klaus Schweighofer, Vorsitzender des Privatsender-Verbandes, gegen die vom ORF als "maßvolle Teil-Valorisierung des Programmentgelts" bezeichnete, angepeilte siebenprozente Gebühren-Erhöhung an. Der Verband rechnet die ab 1. Juni 2012 geltene Erhöhung als "mehr als 14-prozentige Programmentgelt-Erlössteigerung innerhalb von zweieinhalb Jahren".
Krisenresistenz-Erhöhung des ORF

Für die Privatsender stellt diese zusätzliche Finanzspritze eine "extreme Gefahr für den Rundfunkmarkt" und eine Wettbewerbsverzerrung dar. Der Programm-Entgelt-Zuwachs sichert den ORF vor den Fährnissen einer bevorstehenden, möglichen negativen Konjunktur-Entwicklung ab. "Wir stehen erneut vor einer drohenden Wirtschaftskrise", drückt Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbandes, die latente Gefahr für die Privatsender aus, die sich allmählich zu einer "existenziellen Bedrohung der privaten Radio- und Fernsehlandschaft" auswachsen könnte.

Drumm pocht auf die unverändert im Raum stehende "deutlichen gesetzlichen Einschränkung der Vermarktungsmöglichkeiten des ORF". Sie warnt: "Geschieht dies nicht, so droht eine dramatische Schädigung des Wettbewerbs."

Der Privatsender-Verband errechnete folgende Programmentgelt-Entwicklung:

  • 2009 - 526,4 Millionen Euro
  • 2010 - 580,2 Millionen Euro (530,2 Mio. + 50 Mio. aus Gebührenrefundierung)
  • 2011 - 583,8 Millionen Euro (533,8 Mio. + 50 Mio. aus Gebührenrefundierung - zweite Tranche)
  • 2012 - 601,2 Millionen Euro (571,2 Mio. mit 7 Prozent Gebührenerhöhung und 30 Mio. Entgelt-Refundierung der dritten Tranche)
Mehr: Verband Österreichischer Privatsender

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